
- pol/pz
Bruchsal. Zwei rivalisierende Familien geraten in Bruchsal immer wieder aneinander. Das Resultat: Mehrere Fälle von Körperverletzungen und auch Verstöße gegen das Waffengesetz. Nun hat die Polizei mehrere Gaststätten in der Bruchsaler Innenstadt kontrolliert.
Bei den rivalisierenden Gruppen handle es sich um zwei türkisch und kurdisch stämmige Familien, zwischen welchen es in der Vergangenheit immer wieder zu Streitigkeiten gekommen sei, so die Polizei. Zuletzt sei eine erneute Eskalation am 1. August an der Schönbornstraße nur durch die Polizei vereitelt worden.
"Wir dulden keine rechtsfreien Räume im Polizeipräsidium Karlsruhe", so der Leitende Polizeidirektor Dr. Gustav Zoller.
"Wir werden die Straße nicht den rivalisierenden Familien überlassen, sondern dort wo es nötig ist, mit aller Konsequenz für Sicherheit und Ordnung im öffentlichen Raum eintreten."
Im Zuge der Kontroll- und Einsatzmaßnahmen hätten die Beamten der Polizei, des Ordnungsamts und dem Hauptzollamt am Donnerstag im Zeitraum zwischen 18 und 23 Uhr insgesamt über 70 Personen und sechs Gaststätten und Schnellrestaurants kontrolliert. Hierbei beschlagnahmten die Polizisten unter anderem zwei Schreckschuss- und Gasdruckwaffen, einen Elektroschocker, einen Teleskopschlagstock, ein Beil und diverse weitere gefährliche Gegenstände.
Das Hauptzollamt Karlsruhe beschlagnahmte mehrere Kilogramm unversteuerten Tabak. Vier Personen wurden in Gewahrsam genommen und darüber hinaus vier Platzverweise ausgesprochen, so die Polizei.
Das Landratsamt Karlsruhe stellte zudem erhebliche Verstöße gegen die Hygienevorschriften zweier Schnellimbisse im Bereich des Bahnhofes fest.
Erinnerung an Pforzheimer Fälle:
Junge Migranten gingen im Oktober 2020 im Bereich Zerrenner-/Lamm- und Brüderstraße aufeinander los, ein Friseurladen wurde überfallen. Mehrere Männer waren damals in den frühen Abendstunden in den Salon eingedrungen und sind mit einem Baseballschläger auf den Chef losgegangenen. Sie setzten derart viel Reizgas ein, dass die Feuerwehr zunächst nur mit Schutzanzügen den Laden betreten konnte. Die Täter entkamen zunächst unerkannt in Richtung Waisenhausplatz und Enz – was Tage später zu einem Einsatz der Wasserschutzpolizei mit Tauchern führte. Dreimal Freispruch und einmal vier Jahre Haft: So lautete dann im Juli 2023 das Urteil des Amtsgerichts.


Nach Überfall auf Friseur in Pforzheimer Brüderstraße: Haupttäter in Haft
Nach dem Überfall auf einen Friseursalon an der Brüderstraße ist es im April 2021 in Calw an der Lederstraße zu einer ähnlichen Tat gekommen. Die beiden Salons gehören zwei Brüdern aus Pforzheim. Ähnlich wie ein halbes Jahr vorher in Pforzheim ist eine Gruppe aus zwölf Männern, einem damals 22-jährigen Friseur aufgelauert und schlugen dann 35 Sekunden auf ihn ein. Mindestens 13 Mal hoben und senkten sich Teleskopschlagstöcke, sechs Schläge gingen gegen den Kopf.


Erinnerungslücken erschweren Urteilsfindung im Prozess um Überfall auf Pforzheimer Friseursalon


Erinnerungslücken nach Überfall auf Pforzheimer Friseur


Haftstrafen im Prozess um Überfall auf jungen Friseur in Calw

