Corona-Schnelltest
Ein Mitarbeiter eines mobilen Impfteams wertet einen Corona-Schnelltest aus. Foto: Sina Schuldt/dpa
Sina Schuldt
Region
Enzkreis verbessert sich weiter beim Corona-Inzidenzwert, in Pforzheim sieht es schon wieder schlechter aus

Pforzheim/Enzkreis/Kreis Calw/Karlsruhe. Man kann sich schon gar nicht mehr so richtig daran erinnern, wie man in Pforzheim und im Enzkreis hin und her rechnete, um nicht über den Warnwert von 50 Neuinfizierten pro 100.000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen zu kommen. Einmal diesen Grenzwert überschritten, ging es dann schnell in Richtung Corona-Hotspot. Aktuell jedoch kann zumindest der Enzkreis mit einem Inzidenzwert von 68,2 aufatmen, denn seit dem 24. Januar bleibt er nicht nur beständig unterhalb des landesweiten Durchschnitts von 73,9 (Samstag), der Landkreis um Pforzheim herum rückt immer näher an den 50er-Grenzwert heran. Bei Pforzheim sieht es am Samstag ganz anders aus.

Pforzheim mit 32 neuen Corona-Fällen am Samstag hat nun einen Inzidenzwert von 124,6 – und das ist eine deutliche Verschlechterung gegen über Freitag (111,9) und Donnerstag (118,3). Nur noch Heilbronn (179,3) hat es noch schlimmer erwischt. Warum es gerade wieder Pforzheim ist, das einmal mehr Corona-Negativschlagzeilen liefert, hat wohl keinen einzelnen Hauptgrund, zu komplex ist das Infektionsgeschehen.

Im Enzkreis gab es 23 positiv Getestete – und das reicht gerade noch aus, um den Inzidenzwert weiter zu senken. Auch der Landkreis Calw bewegt sich langsam, aber stetig in Richtung 50er-Grenzwert. Am Donnerstag und am Freitag lag der Inzidenzwert im Kreis Calw bei 76,0, am Samstag werden nun 17 neue Infizierte ermittelt und eine Inzidenz von 71,6 errechnet.

Das Kontrastprogramm zu Pforzheim kann man nur ein paar Kilometer weiter westlich sehen. In Karlsruhe liegt der Inzidenzwert bei 61,5, im Landkreis Karlsruhe sind es 81,1 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Wie sehr ein Stadt- oder Landkreis im Verlauf der gesamten Corona-Pandemie getroffen wurde, zeigt am besten der Wert der insgesamt angefallenen Corona-Fälle pro 100.000 Einwohnern. In Karlsruhe sind das 1921,1 Corona-Infizierte pro 100.000 Einwohner – weniger als die Hälfte von Pforzheim, wo man 3947,4 Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner hat. Im Kreis Calw kommt man auf 3278,2, im Enzkreis sogar nur auf 3025,7.

36 Stadt- und Landkreise über dem 50er-Grenzwert

Ein Abfall der übermittelten COVID-19 Fallzahlen in Baden-Württemberg ist seit Weihnachten zu verzeichnen. Die Fallzahlen verbleiben jedoch auf erhöhtem Niveau. Insgesamt wurden 293.046 laborbestätigte COVID-19-Fälle aus allen 44 meldepflichtigen Stadt- und Landkreisen berichtet, darunter 7028 Todesfälle. Die 7-Tage-Inzidenz beträgt landesweit 73,9 pro 100.000 Einwohner. 36 Stadt- und Landkreise liegen über dem Grenzwert von 50 gemeldeten Fällen pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen. Die Landkreise Emmendingen und Hohenlohekreis sowie die Stadt Baden-Baden liegen alle unter dem Warnwert von 35 liegen, Baden-Baden hat mit 25,4 den niedrigsten Inzidenzwert im Südwesten. 

Nach Daten des DIVI-Intensivregisters von Krankenhaus-Standorten mit Intensivbetten zur Akutbehandlung sind mit Datenstand vom Samstagnachmittag  417 COVID-19-Fälle in Baden-Württemberg in intensivmedizinischer Behandlung, davon werden 235 (56,4%) invasiv beatmet. Insgesamt sind derzeit 2082 Intensivbetten von betreibbaren 2443 Betten (85,2 %) belegt.

Der Anteil der Infizierten Über-60-Jährigen an allen Fällen beträgt 24 %; der Anteil der Kinder und Jugendlichen (0 bis 19 Jahre) 12 %.