
Karlsruhe/Enzkreis/Pforzheim. Kurz, aber trotzdem zäh wie Kaugummi gestaltete sich am Montag der 21. Verhandlungstag gegen die zwei verbliebenen Angeklagten im Paulus-Prozess vor der Schwurkammer des Karlsruher Landgerichts.

Mordfall Simon Paulus: Prozess in Karlsruhe
Knapp zweieinhalb Stunden dauerte das Ganze – davon waren eineinhalb Stunden Pause, weil prozessrelevante Dokumente kopiert und an die Anwälte verteilt sowie Stellungnahmen dazu vorbereitet werden mussten. In der Sache ging es kaum voran.
Auf der Anklagebank sitzen noch ein 30-jähriger Italiener und ein 42-jähriger Deutscher aus Pforzheim. Sie beschuldigen sich gegenseitig, im August 2018 den Büchsenmacher Simon Paulus in Gräfenhausen umgebracht zu haben. Die Staatsanwaltschaft hat den Italiener wegen Mordes angeklagt. Er sitzt in Untersuchungshaft. Der 42-Jährige ist auf freiem Fuß. Er hatte gleich zu Prozessbeginn eingeräumt, beim Abtransport der Leiche und der knapp 30 – bis heute verschwundenen – Waffen geholfen zu haben.
Der Vorsitzende Richter Leonhard Schmidt lehnte mehrere Beweisanträge von Ulrich Sommer, dem Verteidiger des Hauptangeklagten, ab. Inhaltlich hatte sich das Gericht zuvor allerdings damit beschäftigt.
Sommer lässt derweil nichts unversucht, die Schuld von seinem Mandanten weg- und dem 42-jährigen Mitangeklagten zuzuschieben. So beantragte er unter anderem, ein Vereinsmitglied des Pforzheimer Kampfsportclubs, den die beiden Angeklagten besuchten, als Zeugen anzuhören. Weiter geht’s am 7. November.
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