
Mühlacker/Pforzheim. Am fünften Prozesstag holte der 16-jährige Somalier, dem vorgeworfen wird, er habe vergangenen Mai in der Mühlacker Bahnhofstraße versucht, seine schwangere, verheiratete Mitbewohnerin (23) zu vergewaltigen und umzubringen, überraschend zu einer Erklärung aus. Eine halbe Stunde erzählte er von seiner Flucht, seiner Mutter und den Wohnverhältnissen, um sich schließlich über seine Haftbedingungen und Ärger mit Mitgefangenen zu beklagen.
Da platzte Andreas Heidrich, dem Vorsitzenden Richter der Auswärtigen Großen Strafkammer des Landgerichts Karlsruhe in Pforzheim, der Kragen. „Okay, tut uns sehr leid, dass Sie solchen Missliebigkeiten ausgesetzt sind, wegen so einer Lappalie…“, grollte Heidrich und spielte mit einem scharfen „Darum geht’s!“ ein Bild der schwer misshandelten Geschädigten auf die Bildschirme im Saal – ihr hatte der 16-Jährige Hautfetzen unter anderem aus dem Gesicht gebissen, sie gewürgt und geschlagen. „Haben Sie damit etwas zu tun?“, wollte Heidrich wissen, bekam aber nur ein „daran kann ich mich nicht mehr erinnern“ zurück und unterbrach dann die Ausführungen des Angeklagten: „Das hat uns der Wahrheitsfindung keine zwei Zentimeter näher gebracht!“
Dafür sorgten dann sechs weitere Zeugen und eine Gutachterin.
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