
Freiburg/Pforzheim. „Ein Expresstor. Wohin geliefert? 75177 Wir notieren Pforzheim Nordstadt. Ausgeliefert. Wie versprochen. An sechs der acht Freiburger Tore nach dem Restart war er beteiligt.“ Der TV-Reporter lobt Vincenzo Grifo. In der 61. Minute hat der aus Pforzheim kommende torgefährliche Standardsituationen-Spezialist und Flankengott des Fußball-Bundesligisten SC Freiburg einen Freistoß direkt verwandelt und die Südbadener gegen Hertha BSC mit 1:0 in Führung gebracht. Dann rennt Grifo auf die TV-Kamera zu und ruft hinein: „Grüße gehen raus nach Pforzheim 75177.“

Da sind dann nicht nur die aus der Goldstadt kommenden Fans vor dem Fernseher noch einmal richtig wach geworden. 75177, das ist die Postleitzahl für den Norden der Stadt, der im Westen vom Gebiet zwischen Hachelallee und A8 begrenzt wird, im Norden vom Amazon-Gebäude nahe der B294, im Osten von der Grenze zu Eutingen und im Süden vom Hauptbahnhof. Grifo, der nicht nur wegen seiner spielerischen Akzente beim SC Freiburg ein Star ist und auch schon für die italienische Nationalmannschaft aufgelaufen ist, hat seine Heimatstadt nicht vergessen, hier leben noch immer Kumpels aus alten Bolzplatztagen, hier findet er Gegner, wenn er in seiner Freizeit an der Playstation online gegen seine Brüder oder Freunde spielt.


Grifo feiert in Pforzheim kirchliche Trauung
Vor fast genau einem Jahr hat der 27-jährige Fußballprofi seine Frau Vanessa kirchlich geheiratet – natürlich in Pforzheim, in der Herz-Jesu-Kirche. Schon als dreieinhalbjähriger Knirps kickte Vincenzo für den VfR Pforzheim. „Ihr wisst, ich habe das Fußballspielen auch auf der Straße gelernt und auf dem Bolzplatz. Deswegen unterstütze ich natürlich auch den Amateurfußball“, sagt der Topspieler des SCF in einer Videobotschaft, die auf den Social-Media-Kanälen des 1. CfR Pforzheim zu sehen ist. Grifo hatte die jüngste Geisterspiel-Aktion des CfR mit Spenden unterstützt.


Vincenzo Grifo spendet dem CfR Pforzheim Geld und Trikot
Mit seinem Freistoßtor am Dienstagabend gegen die Berliner hatte Grifo den Grundstein für den Sieg gelegt, der die Freiburger wieder vom internatikonalen Fußball in der Europa-League träumen lässt. „Wenn man hier ein Tor schießt, bebt das ganze Stadion, die Fans sind außer Rand und Band“, hatte der Pforzheimer einst über das Freiburger Schwarzwald-Stadion gesagt. Jetzt blieb es wegen der Corona-Beschränkungen ruhig. Aber Grifo wusste, wie man auch ohne Fanjubel Stimmung macht. Er brauchte dazu nur eine Fernsehkamera und seinen 75177-Gruß, der auch in den sozialen Medien die ein oder andere Reaktion hervorrief.
Netz feiert Grifo für Grüße nach Pforzheim
„Ab jetzt kennen Freiburg-Fans endlich die Postleitzahl von Pforzheim“, twitterte beispielsweise die Sport-Satire-Seite WUMMS“. Überhaupt sorgte die kleine Grußbotschaft des italienischen Nationalspielers im Netz für große Begeisterung.
„Du bekommst Grifo aus Pforzheim, aber Pforzheim nicht aus Grifo“ oder „Grifo grüßt Pforzheim. So emotional. Solche Geschichten schreibt nur der Fußball“, waren nur einige der etlichen Reaktionen auf die Aktion des 27-Jährigen.
Zugleich sorgte der „Italo-Pforzheimer“, als welchen ihn Sky-Kommentator Jonas Friedrich nach dem Tor bezeichnete, bei einigen Zuschauern vor dem Fernseher aber auch für leichte Verwirrung. „Hab erst gedacht, Grifo sagt seine Handynummer in die Kamera“, gestand ein Twitter-Nutzer.


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