
Pforzheim. Wenn der Titel eines Vortrags „Sex, Drugs and Crime im Tierreich – Tiere sind auch nur Menschen“ lautet, dann klingt das nach schlüpfrigen Themen und Schmuddelkram, über den man in der Regel nicht öffentlich spricht, weil man sich sonst dafür schämen müsste. Wenn Mario Ludwig, Biologe, PZ-Kolumnist, Sachbuchautor und regelmäßiger Gast in TV-Talkshows und Radiosendungen, über dieses Thema im ausverkauften PZ-Forum referiert, dann gibt es da keine peinlichen Fremdschäm-Momente, sondern nur freundlich-entspannte Gesichter und jede Menge Gelächter.


"Sex, Drugs and Crime im Tierreich" – Tierexperte Mario Ludwig kommt ins PZ-Forum


Tierexperte Mario Ludwig: „Wer beim Krötenlecken erwischt wird, wandert in den Knast“
Er präsentiert seinem aufmerksamen Publikum Geschichten von Pinguindamen, die sich in der Antarktis wegen eines Steinchens prostituieren, von Cocktails liebenden und stehlenden Meerkatzen in der Karibik, von schwulen Bartgeiern im Jerusalemer Bibel-Zoo und volltrunkenen Igeln in englischen Gärten. Ludwig gelingt es – mal mit charmantem oder auch süffisantem Lächeln, mal mit entschuldigender Geste– in die heikle Materie vorzudringen. „Im Tierreich kann es ganz schön tierisch zugehen. Da ist beim Sex nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen“, sagt der Biologe und zieht immer wieder den Vergleich zur Lebenswelt des Homo Sapiens, der „Krone der Schöpfung“.


Kurioses, Persönliches, Erstaunliches: "Katzen"-Abend mit Mario Ludwig im PZ-Forum


Katzenfreund und Dosenöffner Mario Ludwig: „Bloß kein Pfotenschlag zu viel“ - Mit Leserfotos
So wird ein Gemälde von einem osmanischen Harem auf die Bühnenwand im PZ-Forum projiziert, in dem sich exotisch anmutende Schönheiten in Pluderhosen und knappem Oberteil in Erwartung des Sultans räkeln. Ein Männertraum, der aber schnell zum Albtraum wird, wenn Ludwig erzählt, wie es dem Herrscher des größten tierischen Harems ergeht.
Ein mächtiger Seeelefanten-Bulle, der eine dreistellige Anzahl an Seeelefanten-Kühen für sich beanspruchen kann, muss neben der Paarung vor allem stets darauf achten, dass sich seine Haremsdamen an einem stillen Ecklein des Strandes nicht mit anderen liebestollen Bullen vergnügen. Das heißt: Zwei bis drei Monate mit wachen Sinnen über den Strand robben, mit anderen Bullen blutige Kämpfe austragen und bloß nicht zwischendurch im Meer nach einer Fischmahlzeit tauchen. Am Ende der Paarungssaison hat der Oberbulle die Hälfte seines Gewichtes verloren – und wohl auch die Lust auf so viele Weibchen.


Neues Tierbuch von Mario Ludwig: Wo Hässlichkeit kein Makel ist


Tiere sind auch nur Menschen: Vergnüglicher Abend mit Martin Seidler und Mario Ludwig


Teirisch gutes Duo im PZ-Forum: „Katzen würden CDU wählen“
Ludwig gelingt es, immer wieder allzu Menschliches und Tierisches auf unterhaltsame, amüsante Art zu vergleichen und dabei den wissenschaftlichen Aspekt nicht aus dem Blick zu verlieren. So erklärt er die Hintergründe des tierischen Verhaltens, was dann den empörten Blick auf die Pinguin-Prostitution oder den Bierdurst der Igel in ein begeistertes Staunen verwandelt.


Mario Ludwig im PZ-Forum: Tiere sind auch nur Menschen


Mario Ludwig im PZ-Forum: Pupsende Fische und sexbesessene Affen

