
- Mascha Averiyanov und Bärbel Schierling
Pforzheim/Enzkreis. Mit durchschnittlich zwölf Jahren kommen Kinder zum ersten Mal mit Pornografie in Kontakt – und das oft auch ungewollt. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen forsa-Umfrage im Auftrag von klicksafe, die anlässlich des Safer Internet Days Anfang Februar erschienen ist und der aktuellen Studie JIM (Jugend, Information, Medien) 2023.
Knapp die Hälfte der Eltern von Kindern und Jugendlichen zwischen elf und 17 Jahren wissen oder vermuten demnach, dass ihr Nachwuchs bereits mit pornografischen Inhalten im Netz konfrontiert wurden.

,,Pornos sind kein Kinderprogramm. Deshalb ist für mich klar: Kinder brauchen Schutz, Jugendliche Kompetenz und Erziehungsberechtigte Orientierung‘, betont Marc Eumann, Vorsitzender der Kommission für Jugendmedienschutz in einer Pressemitteilung von klicksafe. Er weist auf den negativen Einfluss der Pornografie auf die Psyche und Entwicklung von Kindern hin.


Ein Netz voller Gefahren: Podiumsdiskussion der PZ zu Jugendschutz in sozialen Medien
Viele Eltern glaubten nicht, dass ihre Kinder mit Pornos in Kontakt kämen, so Tobias Schmid, Direktor der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen. „Das kann ich als Hoffnung verstehen, ist aber sehr weit von der Realität entfernt.“ Es sei wichtig, dass Eltern ihren Kindern erklärten, dass das, was sie da im Internet sehen, „fake ist und nichts mit realer Sexualität zu tun hat“. Bestenfalls bevor Kinder mit Pornos konfrontiert würden, so Schmid.


Was macht mein Kind im Internet? - Medienexperte klärt im PZ-Forum auf
Doch wie kann man sein Kind vor ungewünschten Inhalten in Sozialen Medien schützen. Auch darum soll es bei der Podiumsdiskussion ,,Jugendschutz in sozialen Medien und Online-Games – ein Auftrag für Familie und Politik‘‘ am Dienstag, 27. Februar, ab 19 Uhr, im PZ-Forum gehen. Sozialpädagoge Medienexperte Clemens Beisel, Polizeioberkommissarin Carolin Kuhn und Martin Bregenzer, Referent für Medienkompetenz von klicksafe, geben Tipps zur Prävention.


Im Bann des Smartphones: Veranstaltungsreihe der PZ mit Sozialpädagoge Clemens Beisel
Ebenfalls auf dem Podium sitzen die baden-württembergische Staatssekretärin im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, Sandra Boser, Kerstin Heilmann, Leiterin der Beratungsstelle Lilith sowie die Maulbronner Influencerin Elena Schlegel. Die 20-Jährige ist unter @kindofelena auf verschiedenen Social Media Kanälen aktiv und hat auf TikTok rund 850 000 Follower. Natürlich sollen auch Eltern, Großeltern, Lehrer und Sozialarbeiter zu Wort kommen und Fragen stellen. Diese können vorab per E-Mail an baerbel.schierling@pz-news.de gesendet werden. Die Podiumsdiskussion findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe ,,Smart Kids‘‘ der ,,Pforzheimer Zeitung‘‘ statt, die von der Jakob-und-Rosa-Esslinger-Stiftung finanziert und von Smart City Pforzheim unterstützt wird.
Die Podiumsdiskussion findet am Dienstag, 27. Februar, ab 19 Uhr, im PZ-Forum statt. Die Teilnahme ist kostenlos.

