An schönen Tagen strömen über 6.000 Menschen täglich ins Wartbergbad - das ist in dieser vom Coronavirus geprägten Saison unmöglich.
PZ-Archiv/Meyer
Pforzheim
Erster Bürgermeister Dirk Büscher: Aus Sicherheitsgründen weiterhin keine Barzahlung an den Freibadkassen
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Pforzheim. Die Besuchersteuerung sei gerade in Corona-Zeiten besonders wichtig, erklärt die Pforzheimer Stadtverwaltung in einer Mitteillung. „Wir wollen das normale Leben für unsere Bürgerinnen und Bürger zurückholen. Wir haben aber auch eine Verantwortung, dass die Zahl der Infizierten nicht weiter steigt und da gibt es zur Online-Reservierung keine wirklich gute Option“, so Erster Bürgermeister Dirk Büscher. Die Nicht-Öffnung der Kassen hat also nichts mit einer Weigerung zu tun, sondern ist wohl überlegt, der gesundheitlichen Vorsorge der Badegäste wie auch der Mitarbeiter geschuldet und im Übrigen auch im Kreise der Bürgermeister abgestimmt.

Unterdessen fordert der Jugendgemeinderat Pforzheim (JGR) die Vor-Ort-Bezahlung in Freibädern in Pforzheim. „Wenn es den Schichtbetrieb nicht gäbe, hätte man keine kleinen 'TimeSlots', und die Besucher würden über den Tag verstreuter kommen“, schreibt Jugendrat Leon Meyer in einer Mitteilung. 

Die Stadtverwaltung hält dagegen: „Zusammen mit dem Reservierungs- und E-Ticket-System werden die bestmöglichen Voraussetzungen erfüllt, um Schlangenbildungen an den Kassen zu vermeiden. In den  Schmuckwelten und der Tourist-Info gibt es außerdem zentral in der Innenstadt die Möglichkeit Tickets zu reservieren und dort auch bar zu bezahlen. Diese Möglichkeit wird von den Badegästen auch angenommen. Damit ist derzeit  jedes vorstellbare Bezahlsystem abgedeckt.“

Maximal 1000 Badegäste im Wartbergbad zulässig

Diese grundsätzlichen Überlegungen sehe das Rathaus auch durch die aktuellen Besucherzahlen bestätigt. So wurden im Wartbergfreibad an den heißen Tagen zwischen dem 7. und 10. August täglich jeweils mindestens 823 und höchstens 969 Eintrittskarten gebucht; im Nagoldfreibad kamen an diesen Tagen jeweils zwischen 184 und 200 Badegäste. Die maximale Zahl an möglichen Badegästen wurde damit im Nagoldbad erreicht. Im Wartbergfreibad sind pro Tag in zwei Schichten maximal insgesamt 1.000 Badegäste zulässig.

„Wir haben auch schon erwogen, die Zahl der Gäste gerade im Wartbergbad pro Slot zu erhöhen. Nach Rücksprache mit meinen Mitarbeitern, die mittlerweile Erfahrungen in der täglichen Praxis unter Coronabedingungen gewonnen haben, sehen wir davon aber ab“, so Büscher. Als neuralgischer Punkt habe sich im Wartbergbad das Nichtschwimmerbecken herauskirstallisiert. Aufgrund des großen Andrangs auf dieses Becken finde mittlerweile alle 20 Minuten ein kompletter Wechsel der Badegäste im Nichtschwimmerbecken statt.

„Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben ganz klar signalisiert, dass wir die Anzahl der Besucherinnen und Besucher keinesfalls erhöhen können. Die Corona-Regeln können bereits heute in beiden Bädern nur mit Mühe aufrecht erhalten werden“, so Dirk Büscher. Und weiter erklärt der Erste Bürgermeister: , „Für eine Gefährdung unserer Badegäste durch unpraktikable Vorschläge stehe ich nicht zur Verfügung. Unsere Systematik ist mit dem Gesundheitsamt abgestimmt und entspringt einem wohlabgewogenen Sicherheitsinteresse der Badegäste in außerordentlichen Zeiten“. Das System funktioniere einwandfrei und gewährleiste im höchstmöglichen Maß die Sicherheit der Badegäste.