Die Radverkehrsinitiative Critical Mass macht Autofahrer mit Wassernudeln auf den sicheren Überholabstand aufmerksam. Foto. Tilo Keller
Pforzheim
Mit Schwimmnudeln: Critical Mass fordert auf Radfahrt durch den Pforzheimer Feierabendverkehr mehr Rücksicht
  • Claudia Keller

Pforzheim. Wassernudeln kennt man aus dem Schwimmbad. Die Radverkehrsinitiative Critical Mass in Pforzheim hat die 1,5 Meter langen Schwimmhilfen als Maß für den nötigen Abstand umfunktioniert. Allerdings hatte dies nicht auf den Sicherheitsabstand wegen Corona gezielt, sondern auf den Mindestabstand beim Überholen von Radfahrern. „Unser heutiges Thema sieht man an den Schwimmnudeln“, sagte Peter Heissenberger. „Wir wollen heute auf der Straße dafür Werbung machen, den Sicherheitsabstand einzuhalten.“ Trotz großer Hitze sind am Freitagabend fast 70 Teilnehmer dem Aufruf der Initiative Critical Mass zum Aktionsmotto „Abstand halten“ gefolgt und mit ihrem Fahrrad zum Startpunkt am Pforzheimer Waisenhausplatz gekommen.

Jeweils am letzten Freitag im Monat treffen sich nicht nur in Pforzheim Radfahrer zu gemeinsamen Touren, um auf ihre Belange aufmerksam zu machen. Dieses Mal stand der Mindestabstand beim Überholen im Mittelpunkt, der in der aktuellen Novellierung der Straßenverkehrsordnung (StVO) vorgesehen ist.

Auf der linken Seite einiger Räder waren deshalb Wassernudeln so angebracht, dass Autofahrern der nötige Mindestabstand vor Augen geführt wurde.

"Die Autofahrer müssen doch nur ein paar Sekunden vom Gas weg und können doch nach dem sicheren Überholen wieder beschleunigen."

Peter Heissenberger

„Das ist schon ein Problem in Pforzheim“, sagte Heissenberger. „Man erlebt immer wieder, dass Autofahrer ungeduldig sind und Radfahrer trotz Gegenverkehr überholen.“ Dabei kämen die Autos Radfahrern so nahe, dass sie auf die Autos klopfen könnten. „Als Radfahrer hat man aber keinen Schutzraum um sich und keine Knautschzone“, so Heissenberger.

Er macht drauf aufmerksam, dass vor allem Kinder durch den Sog, den ein vorbeiziehendes Fahrzeug verursacht, betroffen sein können. „Die Autofahrer müssen doch nur ein paar Sekunden vom Gas weg und können doch nach dem sicheren Überholen wieder beschleunigen“, so sein Appell.

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