Die Anlage in Dobell füllt sich langsam aber sicher. In Kaltenbronn sind die Parkplätze bereits belegt.
Meyer
Region
Ausflugsziele im Nordschwarzwald: Polizei richtet weitere Straßensperrungen ein
  • pz/dpa

Nordschwarzwald. Der Schnee hat in den vergangenen Tagen die Region erobert. Am Wochenende befürchtet die Polizei deswegen erneut einen Ansturm auf Ausflugsziele im Nordschwarzwald.

Spätestens seit vergangenem Wochenende ist die Gemeinde Dobel im Fokus. Der Ansturm auf die kleine Gemeinde im Kreis Calw sorgte für ein regelrechtes Schneechaos mit Verkehrsbehinderungen. Aus diesem Grund warnte das Polizeipräsidium Pforzheim bereits am Samstagmorgen auf Twitter die Bevölkerung. In der Meldung heißt es:

Wenig später musste die Polizei aber bereits härtere Maßnahmen treffen: die Zufahrten nach Kaltenbronn wurden gesperrt. Zudem bittet die Polizei die Bevölkerung weiterhin, überfüllte Ausflugsziele zu meiden und zu melden.

"Die Parkplätze in Kaltenbronn waren bereits kurz nach 9 Uhr belegt", erklärte ein Polizeisprecher am Vormittag gegenüber PZ-news. In Dobel füllen sich die Stellplätze ebenfalls uns sind stand 10.45 Uhr laut Polizei zu 70 Prozent belegt, die Lage in Bad Wildbad sei noch entspannt. Man rechne insgesamt mit einem stärkeren Andrang auf die Ausflugsziele ab 12 Uhr. Weitere Maßnahmen könnten demnach bereits am Mittag folgen. 

Ruhigerer Nachmittag als erwartet

Nach Angaben der Polizei blieb ein größerer Andrang auf die Ausflugsziele am Nachmittag bislang aus. In Dobel seien die Parkplätze dennoch fast voll. Die Zufahrten nach Kaltenbronn aus Richtung Offenburg und Calw wurden in der zwischenzeit ebenfalls gesperrt. Ebenfalls gibt es bisher noch keine größeren Verstöße gegen die Corona-Verordnungen. Der Samstag verliefe nach Angaben der Polizei zunächst ruhiger als erwartet und auch entspannter als an anderen Tagen.

Viele Tages-Touristen im Land

Trotz Mahnungen aus der Politik tummeln sich in ganz Baden-Württemberg am Samstag erneut viele Tages-Touristen an beliebten Winterausflugszielen. Wegen des großen Andrangs auf den Nordschwarzwald wurden bereits am Morgen alle Zufahrtsstraßen zur Schwarzwaldhochstraße gesperrt, wie ein Polizeisprecher aus Offenburg sagte. Die Parkplätze rund um das Ausflugsziel waren bereits am Vormittag vollständig belegt. "Es macht keinen Sinn in die Schneegebiete im Nordschwarzwald zu fahren", sagte der Sprecher. 

Die Menschen, die mit ihren Autos auf den gesperrten Straßen stehen, seien jedoch meist einsichtig und akzeptieren die Anweisungen der Beamten. 

Auch die Schwäbische Alb war das Ziel vieler Ausflügler am Samstag. "Es ist zwar viel los, doch es ist noch nicht chaotisch", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidium Reutlingen. Die Parkplätze seien gut gefüllt. Die Notwendigkeit Straßen zu sperren, habe es jedoch noch nicht gegeben. 

Da es trotz des Corona-Lockdowns immer wieder zu chaotischen Szenen an den winterlichen Ausflugszielen kam, kündigte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Freitag im Landtag ein konsequentes Vorgehen gegen Überfüllung in den Schneeregionen im Land an. Tourismusminister Guido Wolf (CDU) rief die Bürger erneut zum Verzicht auf. Innenminister Thomas Strobl (CDU) sagte, es komme nun auf jeden Einzelnen an und klar sei, «dass wir diesen Leichtsinn nicht tolerieren können».