
Neuenbürg. Und plötzlich stehen mitten in der Nacht auf Donnerstag zwei Autos und ein Baum in Neuenbürg Flammen. Ein Großaufgebot an Polizei und Feuerwehr sind vor Ort, eine mögliche Brandstiftung wird nicht ausgeschlossen.
"Ein Höllen-Lärm", so beschreibt eine Anwohnerin gegenüber der PZ, wie sie um 3 Uhr durch aufgrund Martinshorn und Hubschrauber-Lärm aus dem Schlaf gerissen wurde. Alarmiert wurden die Einsatzkräfte bereits um 2.40 Uhr von einem anderen Anwohner, der zunächst einen Feuerschein in der Schönblickstraße in Neuenbürg bemerkte.


Neuenbürg: Fahrzeuge und Baum brennen
Die Leitstelle Pforzheim/Enzkreis alarmierte die Freiwillige Feuerwehr Neuenbürg, als der Kommandant mit dem ersten Löschzug eintraf, musste dieser gleich eine Nachalarmierung von Feuerwehrkräften anfordern. Die große Gefahr: in der Nähe der Brandstelle befindet sich ein großes Gebäude mit mehreren Wohneinheiten. Die eingesetzten Wehrleute konnten ein Übergreifen der Flammen jedoch rechtzeitig verhindern. Zwei Fahrzeuge sowie ein Baum fielen dem Feuer jedoch zum Opfer. Verletzt wurde dabei niemand.
Der Anwohner, der die Situation gemeldet hatte, konnte seine beiden Fahrzeuge laut eigenen Angaben noch in Sicherheit bringen. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen, da eine Brandstiftung nicht ausgeschlossen werden konnte. Ein Polizeihubschrauber wurde angefordert, da sich ein verdächtiges Fahrzeug zur Zeit des Brandes vom Tatort entfernte.
Verdächtige Person auf der Flucht
Zudem konnte nach aktuellen Angaben der Polizei eine verdächtige Person beobachtet werden, die in Richtung Enz flüchtete, nachdem sie die Polizisten bemerkt hatte. Der Unbekannte wie beschrieben wie folgt: Männlich etwa 1,70 bis 1,80 Meter groß, sportliche Statur. Die Person trug einen dunklen Kapuzenpullover mit hellem Aufdruck, eine lange Hose, dunkle Schuhe und trug einen Rucksack bei sich. Der Sachschaden beläuft sich ersten Schätzungen zufolge auf etwa 50.000 Euro.
Die Fahndung nach beiden Personen verlief bislang ohne Erfolg. Daher bittet die Kriminalpolizei um Hinweise unter Telefon (0721) 6660.
Zusammenhang mit den Waldbränden in Neuenbürg und Remchingen?
Gleich zwei Waldbrände hielten in Juli die Feuerwehr in der Region in Atem. Sowohl in Neuenbürg im Bereich des Friedhofs als auch in Remchingen nahe des Freibads waren an mehreren Stellen Feuer ausgebrochen. In beiden Fällen war von Brandstiftung ausgegangen worden. Von dem oder den Tätern fehlt allerdings weiterhin jede Spur. Hat er oder sie nun erneut zugeschlagen? Ob die Tat mit den Brandstiftungen in den Wäldern von Neuenbürg und Remchingen in der vergangenen Woche in Zusammenhang stehen, sei Gegenstand der Ermittlungen, bestätigt Polizei-Pressesprecher Florian Herr. Diese müssten nun zeigen, ob der selbe Täter möglicherweise mit allen drei Taten in Verbindung zu bringen sei. Der örtliche und zeitlicher Zusammenhang sei auffällig könne aber auch Zufall sein, so Herr.
Brandstiftung ist keine Seltenheit in der Region
Im November wurden in den Remchinger Ortsteilen Wilferdingen und Singen zwei Autos und drei Lkw in Brand gesetzt. Der entstandene Sachschaden belief sich auf 600.000 Euro. Zeugen berichteten, dass eine männliche Person weggerannt sei. Beamte verschiedener Polizeireviere sowie Kripo-Beamte fahndeten mit insgesamt zwölf Fahrzeugen nach dem unbekannten Mann der später gefasst und verurteilt werden konnte.
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