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Rami Suliman bei einer Aktion in der Pforzheimer Fußgängerzone.
Röhr
Region
„Verständigung beginnt mit Offenheit und Respekt“: Der Beitrag von Rami Suliman beeindruckt

Pforzheim. Seit über 25 Jahren steht Rami Suliman an der Spitze der Jüdischen Gemeinde Pforzheim und engagiert sich für ein respektvolles Miteinander der Religionen. Der 69-Jährige – Unternehmer, Mitglied im Direktorium des Zentralrats der Juden in Deutschland und Richter am Verfassungsgerichtshof Baden-Württemberg – bezeichnet seine Nominierung durch die PZ als „große Ehre und zugleich als Auftrag, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen“.

Die Israelitische Religionsgemeinschaft Baden (IRG), deren Vorsitzender Suliman ist, umfasst zehn Gemeinden mit ebenso vielen Synagogen, acht Rabbinern und über 5100 Mitgliedern.

„Mir ist wichtig, dass auch Nicht-Juden unsere Religion verstehen. Jeder Mensch, ob gläubig oder nicht, ist in unserer Synagoge willkommen“, betont er.

Suliman setzt sich dafür ein, dass alle Religionen – auch kleinere Gemeinschaften wie die Yeziden – ihren Platz in der Gesellschaft finden. Durch Tage der offenen Tür, gemeinsame Feste und Bildungsangebote möchte er Vorurteile abbauen. „Wenn wir wissen, was die andere Religion bedeutet, lernen wir, uns angstfrei und ohne Vorurteile zu begegnen“, sagt er. Eine zentrale Plattform für diesen Dialog ist der Rat der Religionen in Pforzheim, der 2017 auf Initiative der Kirchen gegründet wurde. Hier arbeiten 15 Glaubensgemeinschaften zusammen – von Christen und Juden bis zu Muslimen, Hindus und Bahai. Auch die interreligiöse Kita Irenicus liegt ihm am Herzen: Kinder lernen die Feiertage aller Religionen kennen, während Eltern gemeinsam ein Sommerfest feiern. Ein besonderes Symbol interreligiöser Verbundenheit ist der Gemeinsame Festakt am 20. Dezember im CCP. Suliman organisiert ihn mit der Jüdischen Gemeinde Pforzheim, den evangelischen und katholischen Kirchen in Baden-Württemberg, der IRG-Württemberg und der Stadt zum zweiten Mal nach 2022. Rund 250 Gäste werden erwartet.

„Wenn Christen und Juden zusammen feiern, Musik hören und tanzen, entsteht etwas Verbindendes“, sagt Suliman. Trotz der angespannten Weltlage bleibt er überzeugt: „Wir leben hier in Pforzheim alle gemeinsam. Konflikte aus anderen Regionen dürfen wir nicht hierhertragen. Dieses Land bietet uns den Rahmen, friedlich miteinander zu leben – das sollten wir nutzen.“

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