Brutal ins Gesicht getreten und ausgeraubt: Junge Männer aus der Region stehen in Pforzheim vor Gericht, weil sie mehrere Frauen brutal geschlagen und getreten haben, um sie zu berauben.

Symbolbild: fotolia/Dietz
Region
Drei Frauen brutal überfallen, Schaf zu Tode gequält
  • pol/mim

Weil sie ein Schaf vorsätzlich quälten, die Tat auch noch gefilmt haben und zusätzlich drei Frauen überfallen und geschlagen haben, muss sich eine Bande sechs junger Männer (einer kommt aus Pforzheim, fünf aus dem Enkreis) wegen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und schwerem Raub vor dem Amtsgericht Pforzheim und Jugendschöffengericht verantworten.

Am 13.03.2011 banden zwei der Angeklagten, von denen einer bereits wegen solch einer Tat verurteilt wurde, ein Schaf mit einem Strick an die Abschleppöse eines Autos und fuhren anschließend mit bis zu 60 km/h über einen geschotterten Waldweg bei Neulingen in Richtung Stein. Dabei zogen sie das Schaf hinter sich her.

Einer der Angeklagten filmte die Qualen des Schafs mit seinem Mobiltelefon, während der andere fuhr. Als sie bemerkten, dass sich der Strick vom Kopf des Schafs gelöst hatte, wendeten sie, fuhren zurück und überfuhren den Kopf des Schafs zweimal, um es zu töten. Auch diese Handlung filmten sie. Als sie merkten, dass das Schaf immer noch lebte, warfen sie es in den Wald und entfernten sich. Die Tierquälerei war 2011 schon einmal Gegenstand eines Prozesses vor dem Amtsgericht, in dessen Folge einer der Gruppe für dreieinhalb Jahre ins Gefängnis musste. Auch einen Überfall auf einen Autohändler während einer Probefahrt ordnete das Gericht damals ihm und zwei Mittätern zu.

Vier der Angeklagten, die alle im Alter von 21-23 Jahren sind, sollen am 12.05.2010 zwei Frauen in Sindelfingen wegen gerade mal 300 Euro Beute brutal überfallen haben. Zwei der Täter rannten von hinten auf die zwei Frauen zu und stießen sie mit voller Wucht zu Boden. Dann schlugen die Täter den Opfern mehrmals gewaltsam gegen den Kopf und traten ihnen in die Nierengegend.

Nach einigem Widerstand konnten die Täter einer der Frauen die Handtasche entreißen. Die andere Frau hatte keine Tasche dabei, so dass die Täter von ihr abließen. Der Gesamtwert der Beute betrug etwa 300 Euro. Davon blieb den Tätern allerdings nur je fünf Euro Bargeld.

Am 22.05.2010 sollten sich fünf der Angeklagten in Bretten getroffen haben, um Gäste eines Spielcasinos zu überfallen. Während drei der Männer draußen warteten, kundschafteten zwei weitere Täter das Innere des Casinos aus. Als diese erkannten, dass eine Frau im Begriff war, das Casino mit einem Gewinn in Höhe von 300 Euro zu verlassen, verständigten sie die draußen postierten Komplizen.

Als die Geschädigte gerade auf dem Fahrersitz ihres Autos Platz genommen hatte, wurde die Tür aufgerissen und die Täter traten ihr mit den Schuhen ins Gesicht und gegen die Brust. Außerdem sprühten sie ihr Pfefferspray ins Gesicht. Anschließend flüchteten sie mit der Beute, verloren unterwegs aber den Geldbeutel, in dem sich der Gewinn von 300 Euro befand.

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