
Das Warten hat sich gelohnt: Diese vier Bud-Spencer-Fans haben eins der begehrten Autogramme ergattert. Entsprechend groß ist die Freude.
Seibel

Bud Spencer bei "Thalia" in Pforzheim.
Cierniak
Bud Spencer: Nach der Gmünder Bad-Taufe kam der frühere italienische Olympiaschwimmer zum Signieren seiner Autobiografie nach Pforzheim. Hier warteten Tausende darauf, ihr Idol aus der Nähe sehen zu können.
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Bud Spencer vor dem Freibad von Schwäbisch Gmünd. Foto: Franziska Kraufmann
- Thomas Kurtz
Pforzheim. Der Filmstar Bud Spencer signierte bei der Buchhandlung Thalia am Samstagmorgen 700 Autobiografien in einer Stunde. Schon um sechs Uhr morgens warteten die ersten Fans vor dem Geschäft - später reichte die Schlange bis zum Rathaus.
[Video] Tausende Fans von Bud Spencer strömen zur Signierstunde bei Thalia Die Schlange durch die Fußgängerzone recht bis weit zurück zum Marktplatz. Ihren Ursprung hat sie in der Buchhandlung Thalia, und dort stapeln sich an einer der drei Kassen schwarze Bücher mit weißem Titel. „Mein Leben, meine Filme“. Es ist die Autobiografie von Carlo Pedersoli, 82, in aller Welt bekannt als Bud Spencer. Ernst blickende Männer haben die Kontrolle im Eingangsbereich vor der ausgeschalteten Rolltreppe zum ersten Stock übernommen.Dort wird gegen 11 Uhr Bud Spencer, an einem Tisch sitzend, flankiert von Helfern des Verlags, sein Buch signieren. Und schon Stunden vor dem Termin stehen sich die Hardcore-Fans die Füße in den Bauch. Benjamin Probst aus Bietigheim bei Rastatt beispielsweise. Oder Stefan Horrer, Andreas Fiesel, Alexander Braun und Benjamin Ball aus Pfalzgrafenweiler. Seit 6 Uhr sind sie in Pforzheim.
[Bildergalerie] Bud Spencer signiert sein Buch bei Thalia - 3Hinter verschlossenen Türen nimmt Thalia-Chefin Erika Föst noch einen Kaffee mit Spencer, gleich geht es raus. Die Handys und Digitalkameras sind schon in Stellung gebracht. Fotografen und Filmeteams balgen sich um Plätze auf dem Podest vor den Autogrammtischen. Dann tritt der Publikumsliebling heraus zu seinem Volk, brummt mit seinem Bass ein kräftiges „Guten Morgen“.
„Er soll 600 Autogramme pro Stunde schaffen“, sagt ein Thalia-Mitarbeiter unter Berufung auf den Verlag des Mannes, nach dem eine Internet-Gemeinde in Schwäbisch Gmünd ursprünglich einen Tunnel benennen wollte. Bekanntlich wurde es immerhin ein Freibad, was auch den sinnigeren Bezug hat, zog jener gewisse Pedersoli als italienischer Meisterschwimmer dort 1951 seine Bahnen und unterbot über 100 Meter die Minuten-Schallmauer.
Wie am Fließband
Erika Föst hat nach der Erfahrung ihrer Kollegen aus anderen Städten 800 Exemplare geordert. Wer eines der begehrten Autogramme aus der Pranke Bud Spencers haben will, muss ein Buch mitbringen oder sich vor Ort eines kaufen. Klare Ansage des Verlags. Keine Plakate, keine Fragen. „Das muss schneller gehen“, raunzt einer der Security-Männer. Wie eingespielte Fließbandarbeiterinnen gehen die Assistenten zu Werk. Buch entgegen nehmen, an der richtigen Stelle aufklappen, vorlegen. Drei Stationen. Ein kurzes Autogramm. Buch zu. Aushändigen – und jetzt „bitte weitergehen, schnell.“
Einerseits ärgerlich für die, die mehr als ein paar Sekunden mit Bud Spencer genießen wollten. Andererseits stehen draußen noch Hunderte, die ebenfalls ein Autogramm haben wollen.
„700 hat er geschafft“, wird Erika Föst rückblickend erzählen, und Respekt schwingt mit. „Der Mann ist über 80, vier Tage Stress pur in Deutschland, um 16 Uhr ein Interview in Baden-Baden, 18 Uhr Rückflug nach Rom.“ Es ist ein langer Tag für die Thalia-Chefin und ihr Team. Die Geschäfte sind bis Mitternacht geöffnet.