In Öschelbronn sind die Kandidaten bereits vorgestellt worden. Foto: Archiv
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Ansturm auf die Bürgermeister-Kandidaten in Niefern-Öschelbronn
  • Ralf Steinert

Was für ein Andrang in der Öschelbronner Steighalle bei der ersten Vorstellung der Kandidaten für die Bürgermeisterwahl in Niefern-Öschelbronn: Kein Platz war mehr frei, im Nebenraum verfolgten weitere Zuhörer die Diskussion vor einem Fernseher. Rund 600 Einwohner wollten wissen, was die Bewerber nach der Ära des Schultes Jürgen Kurz vorhaben, sollten sie die Wahl am 8. Mai gewinnen (die PZ hat bereits berichtet). Ginge es nach der Stärke des Beifalls, den die Besucher den sieben Bewerbern nach ihren Reden spendeten, hätte jedenfalls Birgit Förster die Nase vorn. Die Zustimmung für die Neubulacher Hauptamtsleiterin dauerte 23 Sekunden, wie die PZ mitstoppte.

Die Anerkennung für Alfred Wilhelm, der als Vertreter der Nein-Idee das Amt nicht annehmen würde: acht Sekunden. Das PZ-Barometer für die anderen Kandidaten: Stephan Walter 12 Sekunden, Andreas Raus Guerreiro 11 Sekunden, Viktoria Schmid 12 Sekunden, Markus Klempin 11 Sekunden und Richard Stiel 14 Sekunden.

Applaus gab es ein paar Mal für einen Mann, der gar nicht auf dem Stimmzettel steht: Schultes Kurz. Als Leiter des Wahlausschusses führte er durch die Veranstaltung, ihm schwoll zwischendurch aber mehrmals sichtlich der Kamm. Der Ärger musste raus: Für die ironische Bemerkung, er freue sich „jedes Mal, von den Kandidaten wieder mal etwas Neues über meine Gemeinde zu hören“, erhielt er Beifall. Der Rathauschef ging damit auf Vorschläge ein, Niefern-Öschelbronn solle mehr Einwohner gewinnen. Da entfuhr es Kurz: „Wir haben jetzt die Marke von 12 000 Bürgern überschritten, die Zahl ist doch schon gestiegen.“

Heiterkeit kam in der Steighalle auf, als Bernd Wolf eine Frage an die Kandidaten stellte: „Angenommen, ein Spender gäbe Ihnen fünf Millionen Euro, was würden Sie damit sofort machen?“ „Und bitte eine Antwort ohne jedes Rumgeeire“, fügte er unter großer Zustimmung des Publikums hinzu. Birgit Förster sagte spontan: „Mit so einem Geldsegen würde ich sofort eine Brücke von Niefern nach Niefern-Vorort bauen.“ Die anderen Kandidaten sagten, sie würden zuerst Vorschläge der Bürger oder des Gemeinderats erfragen, um wichtige Themen umzusetzen. Viktoria Schmid sagte, den Geldbatzen wolle sie nutzen, damit „Kinder und Jugendliche im Ort bleiben“. Richard Stiel als Gemeinderat (FW/FDP) hatte es leicht: „Da käme eine weitere Sporthalle infrage.“ Jürgen Kurz setzte am Ende dieser Fragerunde noch einen drauf: „Herr Wolf, der Spender sollte noch eine Million dazugeben, dann ist das geplante neue Schulgebäude durchfinanziert.“

Weitere Fragen der Besucher: Wie sieht es mit den Steuereinnahmequellen aus? Wie meistert man die Betreuung der Flüchtlinge in den Asylheimen? Wie lässt sich der Einzelhandel stärken? Udo Hummel, Chef der CDU-Gemeinderatsfraktion, wollte von den Nachfolgern des Bürgermeisters wissen, ob sie in die Gemeinde umziehen. Das sagten sie zu, für Markus Klempin und Richard Stiel, die in der Gemeinde leben, war das natürlich keine Frage.

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