Remchingen. Jetzt ist klar: Für das Bundesverkehrsministerium in Berlin ist der Ausbau der A 8 bei Remchingen endgültig abgeschlossen – der Lärmschutz wird nachträglich nicht mehr verbessert, wie der Staatssekretär Norbert Barthle (CDU) der Gemeinde und der Bürgerinitiave „Ruhe jetzt“ mitteilte. Dabei hatte Irmgard Zachmann als Sprecherin der Bürgergruppe große Hoffungen auf Barthle gesetzt. Nach einem Gespräch mit dem Staatssekretär sah Zachmann Anzeichen dafür, dass der Bund umschwenkt.
Die Gemeinde habe daraufhin im Juli und Oktober 2016 zweimal beim Bund nachgehakt, so Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon. Die Bürgerinitiative hatte im Verlauf des A 8- Ausbaus von 2012 bis 2015 Korrekturen gefordert – weil sich massive Fehler bei früheren Schallberechnungen herausstellten. Wie die PZ berichtete, werden die nächtlichen Grenzwerte an vielen Häusern in Darmsbach und Nöttingen überschritten. Barthle nimmt in seiner Antwort die fehlerhaften Gutachten der Planer des Regierungspräsidiums (RP) zur Kenntnis, erklärt aber, der „Planfeststellungsbeschluss des RP von 2006 sei bestandskräftig“. Es gibt aus Barthles Sicht „keinen Anspruch auf nachträgliche Schutzvorkehrungen“. Die Anwohner hätten ihre In-teressen und Rechte bei dem damaligen Planungsverfahren geltend machen müssen“, so Barthle. Zu dieser Zeit gab es die Initiative jedoch noch nicht.
Der Bund habe 2014 einer neuen schalltechnischen Untersuchung zugestimmt. „Als freiwillige Leistung“ seien dann vom Bund Lärmschutzfenster für Anwohner genehmigt worden. Das Tempo auf der Remchinger A 8 sei auf 120 Kilometer pro Stunde herabgesetzt worden. Die von Gemeinde und Initiative geforderte Mittelwand auf der Pfinztalbrücke sei „technisch nicht ausführbar“. Der Einbau eines lärmmindernden Belags sei erst möglich, wenn die Fahrbahnen erneuert werden müssen, so Barthle.

