
Im Vorfeld der Standort-Entscheidung sammelte eine Bürgerinitiative Unterschriften gegen die geplante Unterkunft.
Seibel- enz
In einer in großen Teilen leer stehenden Gewerbeimmobilie in der Langen Straße in Kämpfelbach-Ersingen wird der Enzkreis bis zu 88 Flüchtlinge unterbringen. Geplant ist, dass Mitte nächster Woche die ersten Bewohner in das am Ortsausgang Richtung Ispringen gelegene Gebäude einziehen. Das teilt das Landratsamt mit.
„Nach Ersingen werden mehrheitlich syrische Flüchtlinge kommen, die bisher in Notunterkünften wie Zelten und Hallen gelebt haben“, sagt Cordula Allgaier-Burghardt, die als stellvertretende Leiterin des Amtes für Migration die Belegung organisiert. In den vergangenen Tagen sind für die Flüchtlinge in dem Firmengebäude Mehrbettzimmer eingerichtet worden. Auf jedem der zwei Stockwerke gibt es zudem einen Sozialraum und eine Gemeinschaftsküche, damit sich die Menschen selbst versorgen können. Ein Supermarkt ist fußläufig zu erreichen.
Auch die Sozialbetreuung der Flüchtlinge ist in die Wege geleitet. „Wir sind froh, dass der neue Standort in Ersingen den gängigen Standards entspricht, also keine Notunterkunft ist“, betont Erster Landesbeamter Wolfgang Herz, der für die Unterbringung zuständig ist: „Wir stehen bei der Suche nach geeigneten Unterkünften nach wie vor unter enormem Druck, schließlich werden dem Enzkreis immer noch jede Woche 75 Flüchtlinge zugewiesen“, unterstreicht Herz. Dennoch habe man im Landratsamt auch die Interessen der Anlieger im Blick, versichert Herz angesichts von Anlieger-Protesten. Aufgrund der beachtlichen Personenzahl werde im Gebäude an der Langen Straße vom ersten Tag an rund um die Uhr ein Security-Dienst vor Ort sein.