
Königsbach-Stein/Berlin. Wenn Alessandro Pola am Sonntag die Bühne im Studio Berlin-Adlershof betritt, wird vermutlich die gesamte Willy-Brandt-Realschule aus Königsbach-Stein gebannt zu Hause vor dem Fernseher sitzen und ihm die Daumen drücken. Denn für den Lehrer geht es dann um nicht weniger als den Sieg in der Casting-Show "The Voice of Germany".
Zweifel daran, dass der Karlsruher, wie schon die Runden zuvor, auch das Finale (ab 20.15 Uhr auf Sat.1 zu sehen) rocken wird, hat an seiner Schule jedenfalls niemand, wie Schulleiter Dieter König im Gespräch mit PZ-news klarmacht: "Wir drücken ihm die Daumen so fest es geht. Ich bin mir aber eigentlich ziemlich sicher, dass er gewinnen wird, zumindest aber unter die ersten Drei kommt. Darauf würde ich wetten."


"Von Anfang an einer der Favoriten": Lehrer aus dem Enzkreis im Finale von "The Voice of Germany"
Eine Wette, auf die Pola selbst gerne eingehen würde. "Mein Ziel ist es, unter die ersten Drei zu kommen", sagt er - wohl wissend, dass sein Erfolg neben seiner gesanglichen Leistung vor allem auch von der Unterstützung der TV-Zuschauer abhängt. Dass diese Hilfe gewaltig ist, hat schon das Halbfinale gezeigt, bei dem er sich mit dem besten Ergebnis des Abends von 71,2 Prozent der Stimmen gegen seine Konkurrentin Mickela Löffel durchgesetzt hatte.
Schüler rühren Pola mit Unterstützung zu Tränen
Einen nicht unwesentlichen Anteil daran hatten auch seine Schüler. "Sie haben auf Instagram mega Alarm gemacht. Fast jeder, der mir folgt, hat meine Stories gerepostet und zum Voten aufgerufen. Es ist wirklich krass. Die wollen unbedingt, dass ich den Sieg nach Hause hole", erzählt er. Aber auch seine Kollegen, die ihm immer wieder Nachrichten schicken, stehen "zu 100 Prozent" hinter ihm.
Und auch vor dem großen Finale kann sich der 30-Jährige der Unterstützung seiner Schule wieder sicher sein. Mitte der Woche waren seine Kollegen durch all seine Klassen gegangen und hatten ihm per Skype Grüße seiner Schüler zukommen lassen. Für Pola, der bereits seit dem 4. Dezember in Berlin ist und aktuell unbezahlten Urlaub hat, eine mehr als emotionale Aktion. "Ich saß da und habe Rotz und Wasser geheult, weil mich das so bewegt hat. Das ist wirklich der Hammer", gesteht er gegenüber PZ-news.

Die große Unterstützung für seinen Lehrer nimmt auch Dieter König wahr, der bei Schulveranstaltungen selbst schon mit Pola auf der Bühne stand. Dabei sind es nicht nur die Schüler und Lehrer, "auch viele Eltern verfolgen die Sache und auch die Schulsekretärinnen fiebern mit", sagt er. Der Schulleiter selbst war es auch, der ihn - neben einer Kollegin – ermutigt hatte, seine Chance bei "The Voice of Germany" zu suchen: "Ich habe ihm gesagt: 'Sie sind ein Riesentalent, sie haben da echte Chancen. Wagen Sie es'".
Und genau das macht "Deutschlands schönster Lehrer" - wie ihn Moderatorin Lena Gercke im Halbfinale angekündigt hatte – nun auch. Drei Lieder wird er im Finale performen. Calum Scotts "Dancing on my own", seinen eigenen Song "Don't you worry" im Duett mit Coach Michael Schulte und als Highlight "Arcade" an der Seite von Gastkünstler Duncan Laurence.
Pola will nach Finale auf musikalischen Zug aufspringen
Unabhängig davon, wie das Finale für ihn ausgeht, will er nach der Show viel mehr Musik machen. "Für mich ist es jetzt auf jeden Fall wichtig, auf diesen Zug aufzuspringen und so viel mitzunehmen, wie es geht", sagt er. Auch Dieter König schätzt, dass Pola seine Chance ergreifen wird, sofern sie sich ihm bietet. "Für ihn persönlich wünsche ich mir wirklich, dass er es schafft, diesen Erfolg hat und seinen musikalischen Weg ausprobieren kann", erzählt er.


Darum wäre der singende Realschullehrer beinahe nie bei "The Voice of Germany" gelandet
Beinahe wäre der Direktor sogar selbst beim Finale vor Ort gewesen. Denn ursprünglich hatte der Lehrer vorgehabt, seinen Chef nach Berlin einzuladen. Doch daraus wird coronabedingt nichts. Den Wunsch nach einem persönlichen Bild mit ihm und einer Gitarre wird Pola ihm aber sicher noch erfüllen können: "Das muss ich noch als Erinnerung haben, bevor ich in den Ruhestand gehe. Dann kann ich sagen, dass das eines der Highlights in meiner Zeit als Rektor war".
Doch zunächst wird es sich König – wie auch die Schüler, Kollegen, Sekretärinnen und Eltern – vor dem Fernseher nicht nehmen lassen, ihn zu unterstützen und am Ende vielleicht wirklich zum Sieger bei "The Voice of Germany" zu machen.


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