
Am Straßenrand der L340 zwischen Bad Herrenalb und Dobel wurde die Leiche des Irakers im September entdeckt.
Tilo Keller- pol/nig
Dobel/Bad Herrenalb. Nach fast neun Wochen Ermittlungsarbeit wurde nun die bis zuletzt 38 Beamtinnen und Beamte starke Sonderkommission "Tanne" aufgelöst, die sich mit dem Fall des im September getöteten Irakers zwischen Dobel und Bad Herrenalb befasst hat.
Die Ermittlungen, so Polizeisprecher Dieter Werner, werden von einem Fachdezernat der Kriminalpolizei Karlsruhe weitergeführt. "Zwei Sachbearbeiter beschäftigen sich nun mit den verbleibenden Spuren", erklärte Werner gegenüber PZ-news. Die beiden Beamten übernehmen außerdem die Vernehmungen der zwei Tatverdächtigen, die von der Sonderkommission "Tanne" am 16. Oktober festgenommen wurden. Man gehe bei der Polizei davon aus, mit den Ermittlungen auf dem richtigen Weg zu sein, "deshalb sind zwei Sachbearbeiter mit Unterstützung einiger Kollegen ausreichend", so Werner weiter.
Syrer bestreitet weiterhin die Tat
Bei den beiden Tatverdächtigen handelt es sich um einen 23-jährigen Mazedonier sowie einen 48-jährigen Syrer. Die Staatsanwaltschaft Tübingen hatte gegen die beiden Beschuldigten Haftbefehl beim zuständigen Amtsgericht erwirkt. Während der 23-Jährige sich laut Polizei zu den Beschuldigungen bereits umfangreich geäußert hat, bestreitet der 48-Jährige, an der Tat beteiligt gewesen zu sein. Er soll jedoch das Opfer seit geraumer Zeit im Zusammenhang mit dessen Tätigkeit als Autohändler in Rastatt gekannt haben. Der getötete Iraker lebte bereits seit 20 Jahren in Deutschland und hatte seit mehreren Jahren seinen Wohnsitz in Baden-Baden.
Die am 19. Oktober im Rhein aufgefundene Pistole befindet sich noch beim Bundeskriminalamt zur Untersuchung. Insgesamt gingen mehr als 70 Hinweise bei der Sonderkommission ein. Die Ermittler verfolgten 231 Spuren.
Der 47-jährige Iraker wurde am 17. September gegen 22 Uhr tot neben der Landesstraße 340 zwischen Bad Herrenalb und Dobel aufgefunden. Wann der Fall schließlich vor Gericht verhandelt wird, konnte Polizeisprecher Werner noch nicht sagen. "Nach Auswertung aller Spuren liegt diese Entscheidung dann bei der Staatsanwaltschaft", erklärte er.

Leiche mit Schusswunden bei Dobel entdeckt
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