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Im Pforzheimer Altgefäll gibt es bei Doduco Befürchtungen über einen Stellenabbau.  Foto: Ketterl/PZ-Archiv 

Doduco plant Personalabbau: Fallen bis zu 120 Arbeitsplätze weg?

Pforzheim/Sinsheim. Der Wind in der Edelmetallindustrie wird rauer. Dunkle Wolken auch über dem Pforzheimer Altgefäll: Dort droht beim Kontakte-Hersteller Doduco ein gravierender Personalabbau. Von bis zu 120 Arbeitsplätzen ist die Rede. Die Beschäftigten wurden vorab in einer Mitarbeiterversammlung informiert. In der Goldstadt und in Sinsheim zählt Doduco über 700 Beschäftige.

Im August 2019 hatte Joachim Dittloff seine Funktion als Chef (CEO) der Doduco Gruppe niedergelegt. Joachim Kreuzburg übernahm die Aufgabe als Geschäftsführer. Er gilt als knallharter Sanierer. Schon Dittloff hatte bei seinem Amtsantritt „sichere Arbeitsplätze mit langfristigen Perspektiven“ versprochen. Doch zunächst bedingte die Umstrukturierung den Abbau von rund 200 Arbeitsplätzen. Das war im Sommer 2016. „Wir stehen zum Standort Pforzheim“, sagte Dittloff damals im Gespräch mit der PZ. Zusätzliche Teile der Produktion würden zukünftig aber an anderen Doduco-Standorten außerhalb Deutschlands ausgeführt.

Was man Ex-Geschäftsführer Dittloff hoch anrechnen müsse, heißt es im Pforzheimer Altgefäll, sei die Tatsache, dass er kurz vor seinem Ausscheiden im vergangenen Sommer mit Betriebsrat und IG Metall einen Ergänzungstarifvertrag abgeschlossen hatte. Dieser sieht eine Beschäftigungs- und Standortssicherung bis Dezember 2021 vor. Betriebsbedingte Kündigung sind dadurch ausgeschlossen. Das Standortsicherungs-Abkommen müsste neu verhandelt werden. Neue Fakten müssten auf den Tisch. Doduco-Chef Kreuzburg war am Dienstag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Er wolle aber mit IG Metall und Betriebsrat sprechen, heißt es.

Große Sorgen um Inovan

Auch beim Birkenfelder Präzisionstechnik-Unternehmen Inovan im Brötzinger Tal laufen die Geschäfte nicht gut. Im Hinblick auf die aktuelle Marktentwicklung wurde seitens des Inovan-Managements ein Vier-Jahres-Plan zur Zukunftssicherung vorgestellt, der einen massiven Personalabau beinhaltet. Bis Ende 2022 sollen rund 200 Arbeitsplätze in Birkenfeld wegfallen und an den bestehenden tschechischen Standort in Zliv verlagert werden. Über Möglichkeiten, diesen Beschäftigungsabbau deutlich abzumildern, verhandeln Betriebsrat und IG Metall mit der Geschäftsleitung – bislang ohne Ergebnis.

Lothar Neff

Lothar Neff

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