
Die Einsatzkräfte führen einen Mann in Handschellen ab, der an der Auseinandersetzung beteiligt war.
Tilo Keller- pol/nig
Pforzheim. Nach einer gemeldeten Schlägerei im Benckiserpark am Donnerstagabend tappt die Polizei noch im Dunkeln. Was passiert war, wie viele Personen an der Auseinandersetzung beteiligt waren und ob es weitere Verletzte gibt – all diese Fragen stehen noch im Raum.
Am Donnerstag gegen 18.45 Uhr zuckte Blaulicht durch die Innenstadt. Der Polizei wurde eine Schlägerei gemeldet, mehrere Streifenwagen rasten in Richtung Benckiserpark. Bei Eintreffen der 16 Einsatzkräfte der Polizei hatte sich die Lage bereits beruhigt und die Beteiligten hatten sich offensichtlich davon gemacht.
Erst einige Zeit später wurde den Beamten durch Kollegen des Rettungsdienstes bekannt, dass vier irakische Staatsangehörige mit Verletzungen behandelt wurden. Sie gaben auf Nachfrage gegenüber der Polizei an, dass sie im Park einer Personengruppe afghanischer Herkunft begegnet seien, sich zunächst gegenseitig verbal angegangen und sich dann daraus eine Schlägerei entwickelt hätte. Dabei seien sie durch Pfefferspray verletzt worden.

Polizei mit 16 Einsatzkräften bei Auseinandersetzung
Wie viele Personen insgesamt an der Auseinandersetzung beteiligt waren und welchen Hintergrund sie hatte, konnte die Polizei bislang nicht sagen. Eine erste Meldung, wonach eine Person festgenommen wurde, korrigierte die Polizei auf Nachfrage. Während der Fahndung nach möglichen Beteiligten kontrollierten die Polizeibeamten einige Jugendliche im Bereich des Hebel-Gymnasiums. Ob diese mit der Auseinandersetzung etwas zu tun hatten, muss noch ermittelt werden. Wie eine Sprecherin der Polizei mitteilte, stehe zunächst die Befragung der vier Verletzten im Vordergrund. Dadurch erhoffen sich die Beamten weitere Hinweise für die Ermittlungen.
Der Vorfall war nicht der erste dieser Art: In der jüngsten Vergangenheit hat eine Reihe von heftigen Auseinandersetzungen und Schlägereien in Pforzheim für Aufsehen gesorgt. Der Benckiserpark und seine unmittelbare Umgebung war bereits Schauplatz des Geschehens, genau wie Teile der Nord- und der Innenstadt. Mehrmals waren dort größere Personengruppen aneinandergeraten. Die Hintergründe blieben teilweise unklar, teilweise handelte es sich um Familien- oder Beziehungsstreitigkeiten. Sowohl Stadtverwaltung als auch Polizei erklärten gegenüber der PZ, das Problem im Blick zu haben. Polizeisprecher Raphael Fiedler bestätigte einen Anstieg der Körperverletzungsdelikte auf Straßen, Wegen und Plätzen im laufenden Jahr. Die Polizei prüfe derzeit geeignete Maßnahmen, um künftige Schlägereien zu verhindern.
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