
Eine Achterbahn der Gefühle - so könnte man das vergangene Jahr beschreiben. Ein Online-Trend jagte den nächsten, Bilder von schrecklichen Überschwemmungen gingen um die Welt und in der Politik ging es drunter und drüber. Auf der anderen Seite hat es jedoch auch schöne Momente gegeben, wie verschiedene Veranstaltungen in der Region oder Naturspektakel. In unserem Jahres-Abc lassen wir all die Momente noch einmal Revue passieren.
A wie Ampel-Aus: Das Wort "Ampel-Aus" ist nicht ohne Grund zum Wort des Jahres 2024 gekürt worden. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am 7. November Finanzminister Christian Lindner (FDP) entlassen und die Ampel ist seit diesem Tag Geschichte. Nachdem Scholz am 16. Dezember die Vertrauensfrage gestellt hatte, finden die Neuwahlen nun ausgerechnet am 23. Februar statt. Ohnehin ein besonderer Tag für Pforzheim, da am 23. Februar 1945 viele Menschen bei einem Luftangriff auf die Goldstadt ums Leben gekommen sind und noch heute Gedenkveranstaltungen und Demonstration stattfinden.


Dramatischer Ampel-Crash: Alle Informationen auf einen Blick
B wie Bauernproteste: Anfang des Jahres sind in ganz Deutschland Bauern auf die Straßen gegangen und haben gegen das vorgesehene Aus der Steuervergünstigungen demonstriert. In Pforzheim hatten sich rund 500 Menschen auf dem Messplatz versammelt. Die Staatsanwaltschaft Pforzheim ermittelte im Nachgang wegen eines Plakates, das auf einer der Demonstrationen während der Bauernproteste verwendet worden sein soll. Auf dem Plakat soll indirekt die Aufforderung gestanden haben, auf die Grünen-Politiker Robert Habeck und Cem Özdemir zu schießen.


Nach Bauernprotesten: Stimmung der Online-Community kippt
C wie Carolabrücke: In einer Nacht im September sind Teile der Carolabrücke in Dresden eingestürzt. Das hat eine Welle der Besorgnis ausgelöst: Wie sicher sind die Brücken in Deutschland? Für Baden-Württemberg hatte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) in Stuttgart angekündigt, dass bis 2030 alle 73 Brücken mit dem anfälligen Spannstahl ersetzt werden sollen. Wie es um die Brücken in Pforzheim steht, können Sie hier lesen.


Nach Teil-Einsturz: Land will 73 gefährdete Brücken ersetzen
D wie Dubai-Schokolade: Eine Süßigkeit hat 2024 einen der größten Hypes des Jahres ausgelöst: die Dubai-Schokolade. Die mit Pistaziencreme und knusprigen Teigfäden gefüllte Nascherei ist sogar so begehrt, dass ein Großhändler aus Straubenhardt sogar eine Kaufbegrenzung für Pistazien-Creme einführen musste. Nicht ohne Grund, denn die Obession für die Schokoladen-Sorte ist nicht zu unterschätzen: Ein Mann wurde im November vom Zoll dabei erwischt, wie er 45 Kilogramm - also 243 Kartons - über die Grenze von der Schweiz nach Deutschland schmuggeln wollte.


Verbraucherminister: Dubai-Schokolade zu Weihnachten mit Vorsicht genießen
E wie EM-Studio: Auch wenn es für Deutschland bei der Europameisterschaft 2024 nicht für den Titel gereicht hat, war die Stimmung im Enzauenpark beim Public Viewing stets ausgelassen. Und PZ-news war mittendrin, hat live aus dem EM-Studio berichtet und das Spektakel immer kurz vor dem Anpfiff live auf Instagram übertragen.


Live aus dem Enzauenpark: PZ-EM-Studio berichtet vor dem Spiel Deutschland gegen Schweiz
F wie Fools-Garden-Festival: Die Pforzheimer Band Fools Garden ist mit dem Lied "Lemon Tree" weltweit berühmt geworden. Ihr 33-jähriges Bestehen haben sie 2024 in Form eines großen Festivals gefeiert. Vom 2. bis 4. August haben insgesamt 35 Bands im Pforzheimer CCP für Stimmung gesorgt. Außerdem wurde ein Rekord geknackt: Die Organisationen „Water ist right“ von Rolf Stahlhofen, Gründungsmitglied der Söhne Mannheims, und die PZ-Hilfsaktion „Menschen in Not“ haben beide eine Spende in Höhe von 45.000 Euro erhalten. Für „Menschen in Not“ ist es die größte Einzelspende, die der Verein bislang erhalten hat.
G wie Gracie Abrams: Die US-amerikanische Sängerin Gracie Abrams hat wohl für den TikTok-Hit des Jahres gesorgt. Ihr Lied "That's so true" ist nicht nur die Musik zu dem gefühlt alle Jahresrückblick geteilt werden, sondern wurde schon davor millionenfach für Videos genutzt. Darunter auch Promis wie David Beckhams Schwiegertochter oder Victoria Justice.
H wie Hohenwart: Ende November ist es zu einem tragischen Ereignis in Hohenwart gekommen: Passanten hatten drei leblose Mädchen unterhalb der „Hohen Warte“, dem Aussichtsturm in Hohenwart, gefunden. Normalerweise berichtet die PZ nicht über Suizide - das besagt der Pressekodex. In diesem Fall hat man sich nach reiflicher Überlegung dazu entschieden, Gerüchten vorzubeugen, Aufklärung zu leisten und präventiv vorzugehen. Die Mädchen gingen alle drei auf das Hebel-Gymnasium. Der Turm ist seit Ende November abgesperrt.


Messerverbot in Ulm: Zieht Pforzheim jetzt nach?
I wie Insolvenz: Nach über 100 Jahren hat 2024 das Kaufhaus Sämann in Mühlacker schließen müssen. Im Juli ging die Ära zu Ende und viele Menschen gingen ein letztes Mal in das Kaufhaus. Auch Harald Glööckler, Modedesigner aus Schmie, bedauerte die Schließung. Das ist jedoch nicht die einzige negative Nachricht. 2024 gab es fast ein Viertel mehr Firmenpleiten in Deutschland als ein Jahr zuvor.
J wie Jubiläum: Seit 75 Jahren versorgt die "Pforzheimer Zeitung" die Menschen aus der Goldstadt und Region mit Informationen. Das sah damals natürlich noch ganz anders aus als heute. In einer umfangreichen Jubiläumsausgabe am 1. Oktober haben wir eine Reise in die Vergangenheit gemacht - aber auch in die Zukunft. Die gesamte Jubiläumsausgabe können Sie in unserem E-Paper nachlesen.
K wie Kathedrale: Die bei einem Brand schwer beschädigte Pariser Kathedrale Notre-Dame ist nach mehr als fünfeinhalb Jahren Restaurierungsarbeiten Anfang Dezember wiedereröffnet worden. Der Pariser Erzbischof Laurent Ulrich öffnete zu Beginn einer feierlichen Zeremonie mit rund 3000 Gästen die Türen der Kathedrale, die im April 2019 teilweise in Flammen stand.
L wie Liam Payne: Der Tod des ehemaligen One-Direction-Stars Liam Payne im Oktober hat ein Welle der Trauer ausgelöst. Sein Name ist auch unter den Top 10 Google-Suchbegriffen in diesem Jahr. Nach rund drei Wochen gaben die Ermittler bekannt, dass der Sturz von dem Hotelbalkon in Buenos Aires aufgrund seines Drogenkonsums kein Suizid gewesen sein soll. Der Sänger solle nicht bei klarem Verstand gewesen sein. Im Zusammenhang mit Paynes Tod wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft nun drei Männer angeklagt. Einer von ihnen soll ein Freund und ständiger Begleiter Paynes in Buenos Aires gewesen sein. Ihm wird vorgeworfen, Payne in einer hilflosen Lage im Stich gelassen und damit eine Mitschuld auf sich geladen zu haben.
M wie Messerangriffe: Ein dominierendes Thema sind tragische Messerangriffe gewesen - ob in der Region oder auch landesweit. Besonders der Tod eines Polizisten in Mannheim hat für viel Aufsehen gesorgt. Der 25-jährige Rouven L. wurde bei einer Kundgebung auf dem Mannheimer Marktplatz bei einer Messerattacke tödlich verletzt. Von der schrecklichen Tat kursierte kurze Zeit später auch ein Video im Netz. Ähnlich wie bei einem Vorfall Mitte September in Pforzheim: Ein 21-Jähriger ist mitten auf der Goethestraße von drei anderen jungen Männern bedroht worden, einer versuchte, mit einem Messer auf ihn einzustechen. Auch diese Tat wurde in einem Video festgehalten. Nach diesen Vorfällen wurde immer wieder die Forderung nach einem Messerverbot laut, doch die Stadt sieht weiterhin davon ab. Nachdem in Ulm ein Verbot erlassen wurde, wolle man sich mit der Stadt austauschen, heißt es aus dem Pforzheimer Rathaus.


Bürger fordern Klarheit über Vorfälle an der Hohen Warte
N wie Natenom: Der tragische Tod des Fahrradaktivisten "Natenom" bei Neuhausen Anfang des Jahres hat bundesweit Wellen geschlagen. Seine Anhänger und Supporter trauerten öffentlich um ihn, doch es wurden auch kritische Stimmen laut, die an seiner Vorgehensweise für mehr Fahrradsicherheit einiges auszusetzen hatten. Mitte Dezember, also knapp ein Jahr später, ist das Urteil gegen den 78-jährigen Autofahrer rechtskräftig geworden, der "Natenom" an jenem Abend erfasst und tödlich verletzt hat. Der Mann wurde zu einer Geldstrafe über 150 Tagessätze und zu einem Fahrverbot über zwei Monate verurteilt.
O wie Ornamenta: Die Ornamenta hatte bereits 2023 für Schlagzeilen gesorgt - 2024 wurde es ernst und das Kultur-Event hat über drei Monate hinweg stattgefunden. Wirklich erfolgreich ist es jedoch nicht gewesen. Nicht nur der Pforzheimer Gemeinderat, sondern auch die PZ-Community hat ihren Unmut geäußert. Zum Jahresende hat der Geschäftsführer, Christian Saalfrank, dann bekanntgegeben, dass er die gGbmH verlassen wird und nach Leipzig wechselt. Mit der Kritik soll das jedoch nichts zu tun gehabt haben.
P wie Polarlichter: Es war ein magischer Moment, als Polarlichter in der Region zu sehen waren. Der Nachthimmel erstrahlte in Grün, Lila, Gelb und Rot und sorgten für Begeisterung im Mai. Die Bilder der PZ-Leser sind in dieser Bildergalerie zu finden.

PZ-Community schickt Bilder von Polarlichtern über der Region
Q wie quergelesen:Angela Merkels Buch "Freiheit" ist das bislang erfolgreichste Buch des Jahres. In der ersten Verkaufswoche wurden die Memoiren der früheren Kanzlerin mehr als 200.000 Mal verkauft. Das ergab eine Analyse des Unternehmens Media Control, das Buchverkäufe in Deutschland erfasst und auch die "Spiegel"-Bestsellerliste erstellt. In "Freiheit. Erinnerungen 1954 – 2021" blickt die 70-Jährige auf 736 Seiten zurück auf ihr Leben.
R wie Remigration: Bundesweit für Schlagzeilen sorgte der Begriff im Zusammenhang mit einem Treffen radikaler Rechter in Potsdam im November 2023, das Anfang 2024 bekanntgeworden war. Daran hatten auch AfD-Funktionäre sowie einzelne Mitglieder der CDU und der erzkonservativen Werteunion teilgenommen. Der frühere Kopf der rechtsextremistischen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, bestätigte, dass er dort über "Remigration" gesprochen hatte. Rechtsextremisten meinen damit in der Regel, dass eine große Zahl Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll - auch unter Zwang. Zehntausende gingen daraufhin auf die Straßen und demonstrierten gegen Rechtsextremismus. Auch hier in Pforzheim.
S wie Stefan Raab: Es ist das Comeback des Jahres gewesen: Stefan Raab ist zurück im TV. In kryptischen Videos auf Social Media hatte er seine Rückkehr angekündigt. Auch wenn lange nicht klar war, was das Ganze zu bedeuten hat. Nach jedem kurzen Video herrschte eigentlich nur noch mehr Verwirrung, bis klar war: Raab wird bei einem Kampf gegen seine alte Kontrahentin Regina Halmich auf die TV-Bühne zurückkehren. Den Boxkampf hat er verloren, eine neue Show auf RTL+ jedoch gewonnen.
T wie Talahon: "Was oder wer ist ein Talahon?", haben sich viele Mitte des Jahres gefragt. Das Wort kursierte überall in den sozialen Medien. Sogar ein ganzes Lied wurde mithilfe von KI darüber produziert. Der Begriff "Talahon" bezeichnet junge Männer, die gefälschte Luxusklamotten tragen und mit Bauchtasche, Trainingshose und Goldkette durch die Innenstadt laufen. Gemeint sind oft auch junge Männer mit Migrationshintergrund. So lautet zumindest das Klischee. Sogenannte Talahons sorgen in den sozialen Medien für Aufregung und teils rassistische Diskussionen über Migration und Jugendkultur. "Talahon" ist außerdem unter den Top 3 bei der Auswahl zum Jugendwort des Jahres gewesen. Geworden ist es am Ende das Wort "Aura".
U wie Unwetter: In Bruchsal und Umgebung hat ein Unwetter im Sommer starke Überschwemmung ausgelöst und viel Schlamm hinterlassen, der mit Heizöl kontaminiert war. Es ist von einem Jahrhunderhochwasser die Sprache gewesen, das dafür gesorgt hat, dass Bewohner evakuiert werden mussten, Menschen verletzt wurden und Rettungskräfte im Dauereinsatz gewesen sind.

In Bildern: Hochwasser in Karlsruhe und Umgebung
V wie Verbot: Das Pforzheimer "Art Café" hat mit einem kuriosen Verbotsschild an der Eingangstür bundesweit für Aufsehen gesorgt. Der Besitzer möchte keine Jogginghosen in seinem Laden sehen. Er wolle ein gewisses Niveau in seiner Lokalität beibehalten, sagt er. Und eine gewisse Klientel passe da nicht mehr rein, sagte der Besitzer und besiegelte seinen Plan im Juli mit dem Verbotsschild. Für die Aktion erntete er im Netz viel Zuspruch.
W wie Wahlen: Ob Europa-, Kommunal- oder US-Wahlen: Im Jahr 2024 war es spannend. Nach einem langen Wahlkampf hat Donald Trump in den USA erneut die Mehrheit der Stimmen für sich gewinnen können und sich somit gegen Konkurrentin Kamala Harris durchgesetzt. Die PZ-Community hat das Wahlergebnis gemischt aufgefasst. Nicht nur die Amerikaner wurden zur Wahlurne gebeten: Am 9. Juni waren mehr als 360 Millionen Bürgerinnen und Bürger der EU bei der Europawahl dazu aufgerufen, die Zusammensetzung des nächsten Europäischen Parlaments zu bestimmen. Gleichzeitig fanden die Kommunalwahlen statt. In Pforzheim, dem Enzkreis und dem Kreis Calw wurden die Gemeinderäte und die Kreistage gewählt. Wie das abgelaufen ist, können sie in dem Liveticker nachlesen.
X wie (e)xtrem viel Geld verdient ... hat auch in diesem Jahr Elon Musk. Laut dem Forbes Magazin ist der Tesla-Chef damit auf Platz 1 der reichsten Menschen weltweit.

Y wie Yummy: Bereits 2020 veröffentliche Pop-Star Justin Bieber seinen Song "Yummy". 2024 bekommt das Lied jedoch einen ganz bitteren Beigeschmack. Dem festgenommenen US-Rapper Sean "Diddy" Combs werden im September Menschenhandel für Sex und organisierte Kriminalität vorgeworfen. Aus der Anklageschrift geht hervor, dass Combs über Jahrzehnte Frauen missbraucht, bedroht und genötigt haben soll, seine sexuellen Wünsche zu erfüllen und danach zu schweigen, um seinen Ruf zu wahren. Besonders auf TikTok wurden seine mutmaßlichen Taten diskutiert. Dabei wurden verschiedenste Theorien verbreitet, etwa das auf den Partys des Rappers auf deren Gästeliste Promis wie Leonardo DiCaprio, Ashton Kutcher oder Beyoncé Knowles standen, abscheuliche Verbrechen geschehen sein sollen. Laut der TikTok-Community soll Justin Bieber, der schon in jungen Jahren mit "Diddy" in Kontakt gewesen ist, seine Erfahrungen mit dem Rapper in dem Song "Yummy" darstellen.
Z wie Zoos: In den Zoos in Baden-Württemberg ist in diesem Jahr ordentlich was los gewesen. Nicht nur die Eisbären im Karlsruher Zoo haben Nachwuchs bekommen, sondern auch die Koalas in der Wilhelma. Während die Koalas bereits für die Besucher zu sehen sind, steht es um die Eisbären-Babys in Karlsruhe deutlich schlechter. Hier weiß man noch nicht, ob es zwei oder nur noch ein lebendes Junge gibt, wobei der Zoo von nur einem ausgeht. Eventuell könnte man die Jungtiere Anfang März zu Gesicht bekommen.

