


29 Stimmen bei einer Bürgermeisterwahl sind in der Regel lächerlich wenig für einen Kandidaten, aber eine unüberwindbare Hürde, wenn sie am Ende zur Mehrheit im ersten Wahlgang fehlen. 29 Stimmen haben Königsbach-Steins Bürgermeister Heiko Genthner im ersten Wahlgang gefehlt hat, um im Amt bestätigt zu werden. Jetzt aber herrscht Klarheit: An diesem Sonntag wurde Genthner zum Rathaus-Chef wiedergewählt.
Im zweiten Wahlgang genügte die einfache Mehrheit. Und die entfiel mit 56,39 Prozent der gültigen abgegebenen Stimmen (2566 Stimmen) auf den Amtsinhaber. Dass es am Ende dann doch deutlicher ausfällt, war von vielen Insidern nicht erwartet worden. Rivale Rolf Engelmann erhielt 42,65 Prozent (1922 Stimmen) und musste damit die Ambitionen auf den Chefsessel aufgeben. Lag die Wahlbeteiligung vor der entscheidenden Wahl bei 53,15 Prozent, so waren es an diesem Sonntag etwas mehr. 54,85 Prozent der Wahlberechtigten wollten zeigen, wenn sie als Bürgermeister für ihre Gemeinde sehen möchten.

Freudentag für Wahlsieger Heiko Genthner

Fleißige Helfer beim zweiten Wahlgang in Königsbach-Stein
Die erste Auszählung der Briefwahl musste gleich wiederholt werden, da die ermittelten Zahlen nicht übereinstimmten. Wie schon beim ersten Wahlgang lag der Anteil der Briefwähler in Königsbach-Stein sehr hoch. Und wie beim ersten Mal dauerte die Eregbnisverkündung wegen Briefwahl-Problemen länger als sonst in den Enzkreis-Gemeinden so üblich.
Genthner bedankte sich bei seinen Wählern und erklärte, durchaus den kritischen Stimmen zugehört zu haben. Engelmann gratulierte appellierte an Genthner, dass dieser auch der Bürgermeister seiner Wähler sein solle und dass man gemeinsam daran arbeiten müsse, die Gräben in der Gemeinde zu überbrücken.


Genthner bleibt im Amt - Darum wäre er schlecht beraten, wenn er wieder zur Tagesordnung übergeht
Vor zwei Wochen hatte Amtsinhaber Genthner mit 2.150 Stimmen zwar die meisten bekommen, verfehlte mit 49,3 Prozent aber knapp die nötige Anzahl. Kontrahent Rolf Engelmann lag nicht weit dahinter: 1.978 Bürger aus der Gemeinde wählten ihn - das entspricht 45,38 Prozent. Der dritte Kandidat Dieter Zentner hat mit 3,49 Prozent (152 Stimmen) keine Chance auf das Amt - war aber das Zünglein an der Waage, das schließlich zu keinem Ergebnis führte.
Persönliches zu den beiden Kontrahenten
Genthner ist Diplom-Verwaltungswirt, verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Nachdem er viele Jahre bei der Stadt Pforzheim gearbeitet hatte, wählten ihn die Königsbach-Steiner 2012 zum Bürgermeister. Engelmann ist Vorsitzender der Grünen-Fraktion im Gemeinderat. Der Diplom-Betriebswirt ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seit 2001 ist Engelmann im Badischen Gemeinde Versicherungsverband (BGV) tätig und befasst sich etwa über ein Kontaktstudium an der Akademie der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl mit dem Bürgermeisteramt.


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