
Nach Familiendrama in Tiefenbronn: Elfjähriger Junge aus Klinik entlassen
Tiefenbronn-Mühlhausen. Der elfjährige Junge, der in Tiefenbronn die Messer-Attacke seines Vaters nur knapp überlebt hat, konnte nach PZ-Informationen das Krankenhaus mittlerweile verlassen. Wie berichtet, starben seine 38 Jahre alte Mutter und sein achtjähriger Bruder durch die Messerstiche. Der Vater, der sich auch selbst verletzte, liegt im Gefängniskrankenhaus.
Sozialdezernentin Katja Kreeb bestätigt Hinweise, dass entgegen ursprünglicher Annahmen doch das Jugendamt des Enzkreises für den Jungen zuständig ist. Alle Beteiligten hätten unverzüglich zum Wohl des Elfjährigen zusammengearbeitet, betont sie – weitere Angaben möchte Kreeb nicht machen. Üblicherweise wird in so einem Fall die Vormundschaft auf das Jugendamt übertragen, das eine geeignete Pflegefamilie für das Kind sucht. Wie berichtet, kümmerten sich Verwandte der Mutter seit der schrecklichen Tat liebevoll um den Jungen, bei ihnen soll er nun auch bleiben, heißt es. Wie die PZ erfahren hat, war der Vater in Tiefenbronn gemeldet – deshalb ist der Enzkreis zuständig. Die Mutter hatte ihren ersten Wohnsitz in einer anderen Stadt, die beiden Jungen sollen ein Internat besucht haben.
Die Frage nach dem Warum
Zum Motiv des 60-jährigen Mannes, der beinahe die ganze Familie ausgelöscht hätte, gibt es noch keine Angaben. Wer ihn kannte, hätte eine solche Attacke nicht für möglich gehalten, berichten mehrere Menschen aus seinem Umfeld. Geldsorgen habe es keine gegeben und er habe sich liebevoll um seine Familie gekümmert. Hinweise auf frühere Gewaltausbrüche gibt es nicht.
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