
Besprachen im Neuen Rathaus das Theme "Polizeipräsidium in Pforzheim": (von links) Oberbürgermeister Peter Boch, Erster Bürgermeister Dirk Büscher und Thomas Strobl, stellvertretender Ministerpräsident.
PM- pm/tok
Pforzheim. Seine Pforzheim-Visite am vergangenen Freitag nutzte Thomas Strobl, stellvertretender Ministerpräsident und Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration, im Rathaus auch für ein Gespräch über das Polizeipräsidium Nordschwarzwald, an dem Oberbürgermeister Peter Boch und Erster Bürgermeister Dirk Büscher teilnahmen. Fest steht: Das Polizeipräsidium wird nach Pforzheim kommen. Welche Aufgabenbereiche genau dann dort integriert sein werden, scheint aber noch unklar und Gegenstand von Diskussionen zu sein.
Rathauschef Boch zeigte sich erfreut: „Dies ist ein wichtiger Schritt, um noch mehr Sicherheit in unserer Stadt gewährleisten zu können.“ Der Pforzheimer Stadtrat und FDP-Landtagsfraktionsvorsitzende Hans-Ulrich Rülke sieht das weniger euphorisch: „Wenn Herr Strobl nun stolz bestätigt, dass der Präsidiumssitz nach Pforzheim komme, sich aber in der Frage der Direktionen weiter ausschweigt, so steigert sich der Verdacht, dass Pforzheim auch beim Standort der beiden verbleibenden Direktionen übergangen werden soll!“


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„Das Präsidium wird künftig aus dem Präsidenten, der Führungsgruppe und dem Einsatzstab, der kompletten Verwaltung, dem Lagezentrum, dem Kriminaldauerdienst und dem Kriminalkommissariat bestehen“, heißt es in einer städtischen Pressemitteilung. Darin erklärt Boch, dass Pforzheim „durch diese wichtige Organisationseinheit gestärkt“ werde und die Stadt „eine wichtige Schaltzentrale in der Region Nordschwarzwald“ zurückbekomme. Mit dem Sitz des Polizeipräsidiums Nordschwarzwald in Pforzheim werde ferner eine Verdoppelung der aktuellen Personalstellen (derzeit 150 Stellen) einhergehen.
„Nachdem nun aber von der Regierung beschlossen worden sei, die Kriminaldirektion des Präsidiums Nordschwarzwald ins beschauliche Calw zu legen“, interessiere es Rülke, „wo denn die beiden verbleibenden Direktionen - nämlich die Verkehrsdirektion und die Direktion Reviere - angesiedelt werden sollen“. Und, so befürchtet der FDP-Stadtrat: „Da die Evaluierungskommission vorgeschlagen habe, beide zusammen zu legen drohe für den Fall, dass Pforzheim erneut übergangen werde, die Gefahr, dass in Pforzheim nur ein Wasserkopf angesiedelt werde und die Verbesserung der Sicherheit der Bevölkerung sowie der Verkehrssicherheit an Pforzheim komplett vorbei gehe.“
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