
Schäfer Gernot Fröschle mit Frau Karen (Mitte) und Tochter Christine Schraft.
Giesecke- nig
Bad Wildbad. Es ist eine Idylle, die man im Schwarzwald nahe Bad Wildbad vorfindet – und doch hat sich dort Ende April ein tragischer Vorfall ereignet: Ein Wolf hat eine Schafherde angegriffen und mehrere Tiere gerissen. 43 Schafe kamen ums Leben, teilweise ertranken sie in panischer Flucht in der Enz. PZ-news hat mit dem betroffenen Schäfer Gernot Fröschle über die Situation nach den Geschehnissen gesprochen.
Wie geht es nun weiter mit den Schafen? Welche Maßnahmen werden ergriffen, um sich vor dem Wolf zu schützen? Ist die Existenz der Schäfer-Familie bedroht? Und wie geht es den überlebenden Schafen? Diese und weitere Fragen hat PZ-news Gernot Fröschle und seiner Familie im Interview gestellt – und zwar mitten auf einer Schafweide im Wildbader Ortsteil Nonnenmiß.


Nach Wolfsriss: Schäfer Gernot Fröschle im Interview

Zu Besuch auf der Wildbader Schafweide bei Familie Fröschle
Wie es nun für den Schäfer, seine Frau Karen und die fünf Kinder, die alle im elterlichen Betrieb mithelfen, weiter geht, ist noch noch nicht klar. Fest steht: Die Familie soll ihre Schafweiden "wolfssicher" machen. "Niemand hat uns allerdings gesagt, wie genau das aussehen soll", sagt Karen Fröschle. Vom Land erhalten die Schäfer zwar Unterstützung in Form einer Kostenbeteiligung an den Schutzzäunen, die mit speziell leitendem Kupferdraht ausgestattet sind. Außerdem hat man ihnen einen speziell gesicherten Stromkasten als Leihgabe zur Verfügung gestellt, der die Schafe mit 4.000 bis 5.000 Volt Strom vor dem Raubtier schützen soll. Doch "ein Wolf kann auch über so einen Zaun springen", ist der Schäfer überzeugt. Darüber hinaus sei es im unebenen Gelände und am Wasser meist sehr schwer, die Einfriedung so anzubringen, dass der Wolf sie nicht überwinden kann.

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