Den „Klapfenhardt“-Wald (rot eingefärbt) zwischen Pforzheims Wilferdinger Höhe und Ispringen will die Stadt in ein großes Gewerbegebiet verwandeln.

Ketterl/PZ
Sarina Nestele genießt die frische Luft in der noch weitgehend unberührten Natur des Klapfenhardt-Waldes. Foto: Ketterl
Manfred Pflüger
Peter Boch
Pforzheim
Klapfenhardt-Konflikt verschärft sich: BI Nord wirft Boch Realitätsverlust vor
  • Claudius Erb

Pforzheim. Die Bürgerinitiative (BI) Nord reagiert konsterniert auf ein Gespräch mit Oberbürgermeister Peter Boch. Sie mahnt dringend zur Suche nach Alternativen für ein Gewerbegebiet Klapfenhardt, das aus ihrer Sicht keine Chance auf Realisierung hat.

Immer tiefer wird die Kluft zwischen der Stadtverwaltung und den Gegnern ihrer Pläne für ein Gewerbegebiet Klapfenhardt. Bei der BI Nord sitzt der Frust tief nach einem internen Austausch mit Oberbürgermeister Boch. Dieser habe „nicht ein einziges Faktum“ genannt, der das Abholzen des Walds auf der Wilferdinger Höhe rechtfertigen würde, urteilt die BI. Sie wirft Boch, der sich selbst nicht zu diesem Treffen äußert, Realitätsverlust und Klientelpolitik vor und rät dringend, nach alternativen Standorten zu suchen. Man werde sich gegen die „unsinnigen“ Pläne stemmen.

Die Argumente der Klapfenhardt-Schützer:

Etliche Gründe wirft die BI Nord in die Waagschale, um das Gebiet Klapfenhardt auf der Wilferdinger Höhe nördlich der A8 in Richtung Ispringen zu erhalten.

Das schon 1527 urkundlich beschriebene Waldgebiet sei der Lebensraum vieler Tierarten, die auf der europäischen roten Liste der FFH-Richtlinie stehen. Teile des Walds stünden unter Naturschutz und beinhalteten ein Naturdenkmal. Der Bereich sei das Trinkwassereinzugsgebiet von Kämpfelbach und Landschaftsschutzgebiet von Pforzheim.Das Gebiet sei Bannwald, der die Stadt vor Windeinfall schütze und eine wichtige Kaltluftschneise biete. Der Wald habe eine Immissionsschutzfunktion, da er zu einer spürbaren Verringerung schädlicher oder belästigender Einwirkungen wie Lärm, Staub, Aerosole, und Gase führe. Diese Faktoren seien sowohl für die Stadt Pforzheim als auch für die Gemeinde Ispringen von zentraler Bedeutung.

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