Pforzheim. Oberbürgermeister Peter Boch und Bürgermeisterin Sibylle Schüssler sind am Donnerstag mit den beiden Landräten Helmut Riegger (Calw) und Bastian Rosenau (Enzkreis) zu einem Gespräch in Sachen „Europäische Kulturhauptstadt 2025“ zusammen gekommen.
Landrat Dr. Rückert (Freudenstadt), der aus terminlichen Gründen nicht anwesend sein konnte, wurde telefonisch dazu geschaltet. Einig waren sich alle fünf Gesprächsteilnehmer darin, dass die Kommunikation zwischen Stadt und Landkreisen mit Blick auf eine mögliche Finanzierungsbeteiligung der Region Nordschwarzwald nicht ideal verlaufen ist. Gemeinsam wolle man nun nach vorne blicken und sich bei diesem, aber auch anderen regionalen Themen sehr eng und vertrauensvoll abstimmen. „Wenn Stadt und Landkreise an einem Strang ziehen, profitiert die ganze Region davon“, so die kommunalen Spitzenpolitiker unisono.
„Die Stadt Pforzheim möchte gerne gemeinsam mit den benachbarten Landkreisen der Motor für neue Wege der Kooperation und der Zusammenarbeit in der Region Nordschwarzwald sein und entsprechende Impulse dafür setzen“, so Oberbürgermeister Peter Boch. Die Bereitschaft dafür sei bei allen Gesprächsteilnehmern vorhanden.
Einigkeit bestand außerdem darin, dass in der Durchführung einer europäischen Kulturhauptstadt mit einem entsprechend ausgearbeiteten Konzept große Chancen für die Region Nordschwarzwald liegen könnten. Dabei könnte der Mehrwert nicht nur im kulturellen Bereich, sondern auch in neuen Strukturen liegen, die hier unter Umständen dauerhaft entstehen – eine Bewerbung der Region Nordschwarzwald als „Europäische Kulturhauptstadt 2025“ hätte bei einer entsprechenden Ausrichtung also auch die Chance, zu einem regionalen Strukturförderungsprojekt zu werden.
Kostenneutralität als Bedingung
Eine Konzeptionserstellung als Entscheidungsgrundlage und darauf aufbauend eine mögliche regionale Bewerbung seien deshalb unter der Bedingung zu unterstützen, dass sie sowohl für die Stadt als auch die Landkreise kostenneutral erfolgen können. Wichtig sei, dass das Sponsoring-Angebot der Privatinitiative um eine regionale Dimension ergänzt wird. Man werde nun auf die Privatinitiative zu gehen und diese bitten, sich um entsprechende regionale Sponsoren in den Landkreisen zu bemühen.
Sowohl die Landkreise als auch die Stadt betonten außerdem, sich in die Erstellung einer Konzeption als Grundlage für eine mögliche Bewerbung der Region Nordschwarzwald einbringen zu wollen. Daraus ergebe sich allerdings „weder eine finanzielle noch eine moralische Verpflichtung“, so die Gesprächsteilnehmer.
Die Bewerbungsfrist zur „Europäischen Kulturhauptstadt 2025“ beginnt am 24. September 2018 und endet frühestens zehn Monate später, aller Voraussicht nach aber erst im Herbst 2019.
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