Hat Pforzheim das Zeug zur Kulturhauptstadt? Foto: Ketterl
Pforzheim
So kommt Pforzheim auf dem Weg zur Kulturhauptstadt voran

Pforzheim. Kulturhauptstadt Pforzheim? Jetzt hat Jury-Vorsitzender Ulrich Fuchs Überzeugungsarbeit im Pforzheimer Rathaus geleistet. Er ist überzeugt, dass bei bisherigen Kulturhauptstädten jeder investierte Euro fünf bis sechs Euro zurückgebracht habe.

„Die Ernennung zur Kulturhauptstadt ist kein Preis, sondern ein Stipendium, um sich zu entwickeln. Es ist eine Investition in die Zukunft!“. Professor Ulrich Fuchs redete Klartext, als er am Montag zur Abendstunde ein Dutzend handverlesener Unternehmer um sich hatte. Von ihnen – engagierten Bürgern der Stadt – wird es in entscheidender Weise abhängen, ob sich Pforzheim auf den Weg macht in die vordergründig kostspielige Bewerbung um Europas Kulturhauptstadt 2025. Ein Thema, welches in der Bürgerschaft unverändert konträr diskutiert wird. Als „Vorsitzender der Jury der Europäischen Kommission zur Auswahl, Begleitung und Evaluierung europäischer Kulturhauptstädte“ war Fuchs der kompetente Gesprächspartner für einen privaten Investorenkreis, der bereit ist, dieses große Projekt mitzutragen.

Fuchs sprach von nachhaltigen Effekten, die in den bislang nominierten Kulturhauptstädten zutage traten. Ob in Lille, Linz, Glasgow, Guimaraes oder Marseille – überall habe das Projekt der Stadt einen deutlichen Entwicklungs-Push gegeben und einen unzweifelhaften finanziellen Mehrwert erzielt. Seine „konservative Einschätzung“: ein investierter Euro hat fünf bis sechs Euro zurückgebracht.

Zunächst aber gilt es sechs Kriterien zu formulieren, wie es etwa die kroatische Stadt Rijeka in einem 100-seitigen Booklet tat unter dem Motto „Europe needs Rijeka and Rijeka needs Europe“. So erwartet die Jury klare Aussagen zu folgenden Themen:

Welche Langzeit-Strategie verfolgt die Stadt? Welche europäische Dimension hat die Bewerbung und was will Pforzheim Europa erzählen? Wo liegen die kulturellen Inhalte? Ferner gilt es nachzuweisen, dass Pforzheim über eine angemessene Infrastruktur verfügt, es gilt die Reichweite des Projekts darzustellen und aufzuzeigen, wie man breiten Bevölkerungskreisen den Zugang zur Kultur erleichtern will. Und schließlich will die Kommission wissen, wie Management und Organisation des Projekts gehandhabt werden.

Auch bei den Landkreisen war Fuchs zu Gast. Welchen Beitrag diese zur Kulturhauptstadt bzw. -region leisten möchten, lesen Sie am Mittwoch in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news oder über die Apps auf iPhone/iPad und Android-Smartphones/Tablet-PCs.

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